Der Waschbär (Procyon lotor) zählt zu den Raubtieren. Er ist ca. 60 cm lang und kann bis zu 6 kg wiegen. Sein dickes Fell ist grau-braun. Im Gesicht hat er über seine Backen und Augen einen schwarzen Streifen. Man nennt dieses auch die bekannte schwarze “Gesichtsmaske”. Der Schwanz des Waschbären ist ca. 20-25 cm lang, buschig und schwarz geringelt. Der Waschbär gehört genauso wie der Marderhund (Enok) zu den Neozoen oder auch Neozon genannt. Dies sind Tiere die durch Menschenhand hier angesiedelt worden sind, jedoch nicht heimisch sind. Sie haben sich an unserem Lebensraum angepasst. Bekannt bei vielen ist der Kleinbär mit seiner auffälliger schwarz-weißer Gesichtsmaske.
Tierstimmen des Waschbär
Waschbär (Procyon lotor) – Zoologische Einteilung
Wissenschaftlicher Name | Procyon lotor |
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Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
Unterordnung | Hundeartige (Canoidea) |
Familie | Kleinbären (Procyonidae) |
Unterfamilie | Marderverwandte (Musteloidea) |
Gattung | Waschbären (Procyon) |
Art | Waschbär |
Steckbrief des Waschbär
Lebensalter | bis 10 Jahre in freier Wildbahn |
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Lebensraum | Wälder,Hecken |
Lebensweise | Einzelgänger |
Gewicht | 6,0 – 8,0 kg |
Körperlänge | 41 – 75 cm |
Nahrung | kleine Säugetiere, Vögel, Gelege, Beeren, Frösche, Schnecken, Insekten |
Paarungszeit / Tragezeit | Feb. / 65 Tage |
Geburt | 1Wurf / 2 – 5 Junge |
Merkmale | buschiger Schwanz mit 4-10 Ringen, spitze schauze, typische Räubermaske, Farbenblind |
Der Waschbär – Ein Neozoen der Tierwelt
Die Körpergröße der Waschbären ist oft sehr unterschiedlich, meistens werden sie 6-8 KG schwer, wobei Rüden (männlich) in der Regel um 1/3 sind als die Fähen (weiblich). Der Schwanz wird beinahe so lang wie ihr gesamter Körper, auf diesem sind je nach länge einige Schwarze Ringe. Im Gesicht sieht er aus, als träge er die typische Räubermaske, wie man sie auf vielen Filmen kennt. Der Waschbär ist ein Neozon (Neozoen), was heißt, dass er hier eigentlich nicht heimisch ist, sondern ausgesetzt wurde. Er hält sich gern in Wassernähe auf, bevorzugt Mischwälder und Parklandschaften. Er hält sich auch in Menschennähe auf (Kulturfolger).
Waschbären sind Allesfresser, dessen 50% besteht die Nahrung aus pflanzlicher Nahrung besteht. Das besondere an dieser Tierart ist, dass er ein Nahrungsstöberer ist. Nahrungsstöberer bedeutet, dass er die Beute mit seinen Vorderpfoten ertastet. Er jagt gerne an Gewässern und erbeutet dort kleine Fische, Krebse und Frösche. Dabei tastet er oftmals mit den Vorderpfoten unter Wasser nach Beutetieren. An Land können auch schon mal Vögel, Echsen, Salamander und Mäuse zu seiner Nahrung zählen. Verschmäht wird aber auch pflanzliche Nahrung nicht, so frisst er beispielsweise auch Obst und Nüsse. Wenn es im Wald, dem ursprünglichen Lebensraum des Waschbären, Zeiten gibt in denen das Nahrungsangebot knapp ist, dann findet er in menschlicher Nähe ebenso ein reiches Nahrungsangebot. Essensreste die im Müll und auf dem Kompost, Fallobst oder ähnliches sind bei dem Waschbären sehr beliebt. Daher sind diese Kulturfolger immer öfter in menschlichen Siedlungsgebieten zu sehen.
Lebensraum der Waschbären
Seine Urheimat liegt in Nordamerika. Er lebt im Wald, besonders gerne in Laubwäldern und ist gerne am Wasser. Als Unterschlupf sucht der Waschbär sich Felsspalten, Erdlöcher, Fuchs– und Dachsbaue oder ausgehöhlte Baumstämme. Er hält sich als „Kulturfolger“ auch gerne in der Nähe des Menschen auf, z. B. in Feldscheunen. Dort macht er auch schon mal „Unsinn“, wie z. B. Mülltonnen nach Nahrung durchstöbern. Als Kulturfolger lebt er auch in Vorstädten, Parks und Gärten. Siedlungsräume bieten zum einen ein reichhaltiges und leicht zu beschaffendes Nahrungsangebot und zum anderen optimale Deckungs- und Fortpflanzungsbedingungen im Schutze der menschlichen Infrastruktur.
Paarung und Entwicklung
Die Paarungszeit der Waschbären ist von Februar bis März. Man nennt diese auch Ranz oder die Ranzzeit. In dieser Zeit sind die männlichen Waschbären besonders auf der Suche nach paarungswillige Weibchen. Nach 9 Wochen bekommt die Waschbärin in der Regel im April oder Mai 2 bis 5 Junge. Sie sind ca. 3 Wochen lang blind und trinken ca. 8 Wochen lang Muttermilch. Nach 4 Monaten sind sie selbständig und im zweiten Lebensjahr erwachsen. Mittlerweile sind auch spätere Würfe nicht selten, sodass die Bejagung gut durchdacht sein sollte. Die Waschbär Jungtiere bleiben die ersten Wochen in der Setzhöhle, die Fähe also das Weibchen geht allein auf Nahrungssuche. Später hält sich die Fähe mit ihrem Nachwuchs in ihrem Streifgebiet auf und beschützt diese. Im Gegensatz zum männlichen Nachwuchs verbleibt der weibliche Waschbär Nachwuchs eher in der Nähe des Geburtsortes. Die junge Rüden wandern zunächst ab, bilden dabei oft Männchen Gemeinschaften.
Verhalten des Waschbär
Waschbären leben in Familiengruppen. Sie sind dämmerungsaktiv und verschlafen oft den ganzen Tag. Der Waschbär klettert gerne und schwimmt gut.
Er frisst Früchte, Obst, Mais, Bucheckern, Eicheln, aber auch Insekten, Kleinsäugetiere, Vögel, Eier, Fische und Würmer. Sein deutscher Name Waschbär kommt von der Beobachtung gefangengehaltener Tiere, die ihre Nahrungsmittel ins Wasser Tauchen, was als Waschen ausgelegt wurde. Die Lebensweise der Waschbären kann je nach Bestandsdichte variieren. Entweder lebt er als Einzelgänger oder in lockeren Familien, bei sehr hoher Bestandsdichte leben die Rüden auch in „Männergruppen“.
Die Waschbären sind nacht- und dämmerungsaktiv, ihre Schlafplätze wechselt er ständig, insgesamt ist er aber sehr standorttreu. Das höchste Lebensalter, dass in der Natur erreicht werden kann, sind 6-10 Jahre. Waschbären halten Winterruhe. Zu seinen Feinden gehören größeres Raubwild und der Straßenverkehr. Die Fallenjagd mit Totschlagfallen sollte unterlassen werden, da diese häufig zum Abtrennen der Vorderläufe führt! Der Waschbär stellt keine Bedrohung für das Niederwild da.
Bejagung des Waschbär
Die Jagd auf den Waschbären kann auf verschieden Arten durchgeführt werden. Meistens jedoch hat man in der Abenddämmerung bis tief in der Nacht an Kirrungen die Chance diesen anzutreffen und so mit einem gezielten Schuss zu erlegen. Aber auch die Fallenjagd ist möglich. Hat man erst mal den Waschbär gefährtet oder ausgespäht so kann man ihn mit Dörrobst, Raubwild Lockmitteln (>>Hier Kaufen <<) oder anderen Raubwild anziehenden Geruch wie z.B. Fisch anlocken bzw. in die Falle Locken. Typische Anzeichen eines Waschbär sind die Trittsiegel. Sie ähneln einer Kinderhand. Aber auch die angefressenen Äpfel bzw. Obst und Maiskörner an Kirrungen sind Zeichen für diesen Neozoen.
Der Waschbär im Jagdrecht
- Der Waschbär in fast allen deutschen Bundesländern ganzjährig jagdbar, vorbehaltlich des Elternschutzes nach § 22 (4) BJagdG – Achtung: beim Waschbären sind späte Würfe nicht selten, der Rüde ist zwar bei der Jungenaufzucht nicht beteiligt, kann aber beim Schuss nicht sicher von der führenden Fähe unterschieden
Buchtipp zum Waschbär
Der Waschbär
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Waschbär Video
Bildquellen: Waschbär am Feldrand – Jewgenia Stasiok / pixelio.de, liegender Waschbär – Huskyherz / pixelio.de, sitzender Waschbär – Katrin S. / pixelio.de, Waschbär am Wasser – Katharina Catjana / pixelio.de, Waschbär im Sand – JoBo / pixelio.de, Maske des Waschbär – N.Schmitz / pixelio.de, Waschbären am Baum – Christel Mückter / pixelio.de
Super Seite…Danke für eure Arbeit die ihr hier reingesteckt habt!
Weiter so!
„Deitsch Sprack – schwääär Sprack!“… aber was will man(n) von Leuten, die Spaß daran finden harm- und wehrlose Mitgeschöpfe abzuknallen, um sie sich dann ausgestopft an die Wand zu hängen, denn auch sonst erwarten…
Merke: „Der Genitiv ist dem Dativ sein Feind…!“ 😀
Sehr gute inhaltsreiche Information.
Danke