Wildkatze Steckbrief


Wildkatze
Wildkatze (Felis Silvestris)

Wie kann man Wildkatzen (Felis Silvestris) von Hauskatzen unterscheiden? Wildkatzen haben zum Beispiel einen schwarzen Strich auf dem Rücken. Mit Hauskatze nur entfernt verwandt, jedoch mit wildfarbenen Hauskatzen leicht zu verwechseln, wenngleich bedeutend größer und kräftiger als diese. Zu sehen sind die Wildkatzen für den Laien ehr selten, da sie sehr scheu und heimlich sind. Gejagt wird die Wildkatze nicht, sie unterliegt zwar dem Jagdrecht ist aber ganzjährig geschont. In Deutschland in der Eifel, im Taunus, Odenwald, Hunsrück, Harz, Thüringen und im Bayrischen Wald mit Tendenz der weiteren Ausbreitung. Sie gehört zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora) und darin zur Familie der Katzen (Felidae).

Wildkatzen Tierstimme in der Paarungszeit:


Wildkatze – Zoologische Einteilung


Wissenschaftlicher Name Felis silvestris
Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie Katzenartige (Feloidea)
Familie Katzen (Felidae)
Unterfamilie Kleinkatzen (Felinae)
Gattung Echte Katzen (Felis)
Art Wildkatze





Wildkatze (Felis Silvestris) Steckbrief


Lebensalter bis 10 Jahre in freier Wildbahn
Lebensraum ruhige Wälder
Lebensweise Einzelgänger
Gewicht Männchen (Kuder):  3 bis 8 kg, Weibchen (Kätzin):  2,4 bis 5 kg
Körperlänge Kuder: 53 bis 68 cm; Kätzin: 47 bis 65 cm
Nahrung kleine Säugetiere, Vögel, Gelege, Beeren, Frösche, Schnecken, Insekten, Kaninchen, Eidechsen
Paarungszeit / Tragezeit Jun.- März / 64 – 70 Tage
Geburt 1Wurf / 2 – 6 Junge
Merkmale sehr Menschenscheu, Aalstrich, deutlich dunkel abgesetzte Ringe am Schwanz, ausgeprägter Seh- und Hörsinn

Beschreibung der Wildkatzen


Wildkatze mit Jungtier
Wildkatze mit Jungtier

Die Wildkatze ist wohl die Stammmutter aller Hauskatzen. In großen ungestörten Wäldern fühlt sie sich wohl, wobei sie heute durch die Zerschneidung der Wälder stark bedroht ist. Deswegen wurde die Wildkatze in der Bundesrepublik als stark gefährdet eingestuft. Weite Teile ihres mitteleuropäischen Verbreitungsgebiet musste sie räumen, so vor allem viele Wälder unserer Alpen und Mittelgebirge. Doch im Harz und in der Eifel hat sich ein Restbestand halten können. Von dort aus scheint es das die Besiedlung weiterer Gebiete langsam wieder in Gange kommt.

Die Wildkatze besiedelt vorrangig dichte und strukturreiche, naturbelassene und ruhige Wälder mit hohem Altbaumbestand. Da Wildkatzen sehr scheue Tiere sind, können sie nur selten beobachtet werden. Wenn sie sich nicht auf der Jagd befinden, ziehen sie sich in ihre Verstecke zurück, die sie in verlassenen Fuchs- und Dachsbauten sowie Baumhöhlen finden. Die Wildkatze sieht der grau-braun gemusterten Hauskatze sehr ähnlich, allerdings erscheint ihre Fellzeichnung nicht so kontrastreich, sondern eher undeutlich bis verwaschen.


Aussehen, Lebensweise & Paarung


 

Wildkatze liegend
Wildkatze liegend

Woran ist nun unsere verbreitete Wildkatze zu erkennen? Oftmals wird sie mit großen Hauskatzen verwechselt, wobei sie viel massiger und kraftvoller als die Alltags üblichen Katzen ist. Der Körperbau hat ein länge von ca. 78 – 98 cm und ein Gewicht von 3 – 6 kg. Der Schwanz ist kurz und dick, weist am Ende die typische “dreier-Ringelung” auf und endet meist stumpf. Die Sohle des Fußballens weist einen schwarzen Fleck auf. Das insgesamt verwaschende wirkende überwiegende graue Fell mit “Tigerung” ist relativ dick.

Junge Wildkatze
Junge Wildkatze

 

Unsere Wildkatze ist extrem scheu und ist nur selten von Menschen anzutreffen. Dazu führt sie in der Regel ein Einzelgänger Leben und verbleibt an ihrem Ort. Die Katze hat sehr hochentwickelte Sinnesorgane, die ihr klare Vorteile in der Natur beschaffen wie z.B. bei der Jagd oder um frühzeitig Gefahr zu meiden. Durch ihren starken Körperbau und der extremen Wendigkeit sowie der 18 einfahrbaren Krallen ist die Katze ein sehr guter Beutegreifer.

Die Reaktionszeit auf dem Pirschzug ist äußerst gering und kann so ihre Beute schnell überraschen und greifen. Das Revier ist entscheiden nach dem Nahrungsangebot an Kleinsäugern und kann so zwischen 2 und 8 Quadratkilometer groß sein, wobei der Kuder (männliche Katze) das Größe Areal bewohnt.

Die Paarungszeit liegt im Januar bis März die eine Tragezeit von 63 – 70 Tage umfasst. In einem sichern Versteck (dies können auch verlassene Wildtierbautensein) bringt die weibliche Katze meist 2-4 Jungtiere zur Welt. Die Lebenserwartungen liegt bei ca 10 Jahren.

Wildkatze im Zoo
Wildkatze im Zoo





Nahrung der Wildkatze

Das Nahrungsangebot der Wildkatze umfasst Vögel, Eidechsen, Frösche, Aas etc. In Mitteleuropa ernährt sich die Wildkatze hauptsächlich von Mäusen. Je nach Unterart und Lebensraum stellen auch kleine Vögel, Kaninchen, Amphibien, Insekten und Eidechsen wichtige Nahrungsquellen dar. Nur in Notzeiten frisst die Wildkatze auch Aas.

Wildkatzen im Jagdrecht

  • Die Wildkatze unterliegt zwar dem Jagdrecht, jedoch mit ganzjähriger Schonzeit.

 


Buchtipp zur Wildkatze


WILDKATZE FELIS SILVESTRIS

Buchtipp Wildkatze
Buchtipp Wildkatzen

Es gibt wohl kein vergleichbares Beispiel, wo ein Raubtier durch Unkenntnis und gezielte Falschinformation so konstant verleumdet wurde, wie dies mit der Wildkatze geschehen ist. Die Wurzeln dieser Einstellung gehen wahrscheinlich bis in die Vorzeit zurück.
Das Feindbild eines blutrünstigen Ungetüms wurde dadurch wachgehalten, dass man vor allem im 19. Jh. auf Wunsch der „mutigen“ Erleger sowohl für zoologische Sammlungen als auch für Jäger Wildkatzen mit aufgerissenem, zähnebleckenden Fang furchterregend aufstellen ließ.

Hauptsächlich durch die nächtliche aktive Lebensweise der Wildkatze bedingt, war noch vor gut zwei Jahrzehnten über die Biologie dieser ungewöhnlichen Tierart relativ wenig bekannt. Inzwischen ist in verschiedenen Ländern Europas eine größere Anzahl von wissenschaftlichen Arbeiten über Felis silvestris erschienen.

 


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Bildquellen: Wildkatze (Felis Silvestris) – Helga Schmadel  / pixelio.de, Wildkatze mit Jungtier – Michael Ottersbach  / pixelio.de, Wildkatze liegend – Rudolpho Duba  / pixelio.de, Junge Wildkatze – michael berger  / pixelio.de, Wildkatze im Zoo – Matthias Mittenentzwei  / pixelio.de





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