Wachtel Steckbrief

Wachtel im Gras
Wachtel im Gras

Die Wachtel ist ein Bodenvogel und fliegt nur äußerst selten, meist nur in Gefahrensituationen. Sie gehört wie auch der Fasan oder das Rebhuhn zu der Ordnung der Hühnervögel. Man sieht die Wachtel in der freien Wildbahn ehr selten, da sie meist nur früh morgens oder in der Abenddämmerung aktiv ist. Den Rest des Tages verbringt die Wachtel in guter Deckung.

Leider geht der Bestand in Mitteleuropa seit Jahren zurück, was auf die Lebensraumzerstörung zurückzuführen ist. Gerade die Intensive Landwirtschaft, fehlende Ruhefläche und der Einsatz von Spritzmitteln tun ihr übriges. Die Nahrung besteht zu großen Teile je nach Jahreszeit und Angebot aus Sämereien und Insekten. Wachteln leben Polygam, d.h. die Wachtel Männchen verpaaren sich mit mehreren Wachtelweibchen.


Wachtel – Zoologische Einteilung


Wissenschaftlicher
Name
Coturnix coturnix
Ordnung Hühnervögel (Galliformes)
Familie Fasanenartige (Phasianidae)
Gattung Erdwachteln (Coturnix)
Art Wachtel





Steckbrief Wachtel


 

Lebensalter ca. 5 Jahre
Lebensraum Feld- und Wiesenflächen, Getreideflächen, Brachen, Luzerne- und Kleeschläge
Lebensweise Polygam
Gewicht 100 – 120g
Körperlänge ca. 20cm
Nahrung Weichtiere, Getreide, Beeren, Sämereien, Pflanzentriebe, , Insekten, Würmer, Schnecken
Mauser Juni – Juli
Paarungszeit / Brutzeit Mai / 18 Tage
Geburt 1x Brut / 7 – 14 Eier
Merkmale Nestflüchter, einziger Zugvogel unter den Feldhühnern, nur noch wenige Vögel in freier Natur

Aussehen der Wachtel


Wachteleier
Wachteleier

Die Wachtel ist für viele leicht zu verwechseln mit dem Rebhuhn, jedoch ist diese viel kleiner als das Rebhuhn und auch nicht geschildert sowie der Stoß ist kürzer. Mit etwas 100 Gramm ist die Wachtel etwa so groß wie ein Starenvogel. Die Grundfarbe des Gefieder ist bräunlich und das Seitengefieder ist gestrichelt. Ein weißer Gefiederstreifen zieht sich etwas bogenförmig von der Schnabelwurzel an beiden Seiten des Kopfes über das Auge bis zum Nacken der Wachtel. Die Weibchen der Wachtel, auch Wachtelhennen genannt, gleichen den Wachtelmännchen weitgehend. Sie sind im Regelfall jedoch an Vorderhals und an der Brust nur einfarbig weiß – grau.

Das Band, das die Kehle einfasst, sind bei den Hennen nur bis auf der Seite der Kehle. Die Wachtel hat einen kleinen gebogenen Schnabel. Die Jungvögel der Wachtel sind ähnlich wie die Weibchen gefärbt, anders jedoch ist das Gefieder etwas matter. Die jungen Wachtel Küken sind auf der Unterseite gelblichbeige. Die Körperoberseite ist orange – beige mit einem dunklen Fleck an der Stirn. Vom Stirnfleck aus ziehen sich zwei parallele, dunkle Streifen vom Scheitel bis zum Nacken.


Lebensraum der Wachtel


Die Wachtel
Die Wachtel

Sie bevorzugt als Bodenbewohner (Feldhühner) Lebensräume mit dichten Hecken und anderen Versteckmöglichkeiten und hält sich gerne auf feuchten und dicht begrünten Flächen auf. Gerade deswegen sind die Stilllegungsflächen, Wildäcker und Ackerrandstreifen für die Wachtel ein wichtiger Lebensraum.

Durch die starke Verfolgung und Zerstörung ihres Lebensraumes, gerade hier die intensive Landwirtschaft, ist die Wachtel heute in ihren Heimatländern nur mehr selten anzutreffen. In Japan wird sie als Fleisch- und Eierlieferant gezüchtet. Die Wachtel hat sich an die von Menschenhand geschaffenen Landschaften perfekt angepasst, hält sich gerne in Klee- und Getreidefeldern auf und ist auch in Höhenlagen von bis zu zweitausend Metern heimisch. Die Wachtel ist in Südeuropa deutlich häufiger anzutreffen als in den nördlich gelegenen Ländern.


Lebensweise


Wachteln
Wachtel

Als einziger Zugvogel unter den Hühnervögeln verbringt die Wachtel die kalte Jahreszeit in ihren Winterquartieren in Nordafrika und Palästina. Im Frühjahr und Sommer kehrt sie nach Europa und Asien zurück, wo sie hauptsächlich in offenen Wiesen, Äckern und Feldern, Wäldern, Steppen und Halbwüsten anzutreffen ist. Die Wachteln leben paarweise zusammen und führen ihre jungen bis zu sieben Wochen gemeinsam.

Im April kommt sie zu uns und verbringt denn Sommer bis hin zum Spätherbst bei uns. Dann ab ca. Oktober zieht es die Wachtel in Richtung Nordafrika. In freier Wildbahn werden Wachteln etwa drei Jahre alt, können in Gefangenschaft jedoch auch ein Lebensalter von über fünf Jahren erreichen. Die Mauser beginnt meist in der zweiten Junihälfte. Zu den Feinden gehören vor allem Fuchs, Marder, Rabenvögel und Greifvögel.


Ernährung


Die Ernährung der Wachtel gleicht der Nahrung eines Rebhuhn (beide Feldhühner). Zum größten Teil umfasst sie Insekten, Würmer, Knospen und Blüten, Sämereien und Gräser. Zur Frühjahrzeit besteht die Nahrung meist aus pflanzlichen Teilen. Im Herbst ernährt sich die Wachtel dann auch von Getreidekörnern und Hirse. Gerade für die Kükenaufzucht ist es wichtig das die jungen Wachteln Eiweißhaltige Nahrung bekommen. Dies sind dann meist Insekten, Würmer oder Käfer.


Fortpflanzung der Wachtel


zwei Wachteln
zwei Wachteln

Das Wachtel Männchen lebt polygam, d.h. es verpaart sich mit mehreren Weibchen. Hier kann es dann auch zu Hahnenkämpfen unter den Wachtelhähnen kommen. Das Gelege mit ca. 7-14 Eiern wird ab Mitte Mai in flachen Nestmulden abgelegt. Die Wachtel gehört zu den Bodenvögel bzw. Hühnervögeln und brüten in trockenen Wiesen, auf Ackerland, in Steppen und locker bestandenem Buschland. Die Wachteleier sind durch ihre besondere Färbung sehr gut getarnt.

Der charakteristische Balzschlag der Hähne ist über einen halben Kilometer weit zu hören und wird von den Hennen mit einem zarten Gurren beantwortet. Die Wachtelküken gehören zu den Nestflüchtern, d.h. sie verlassen sofort nach dem Schlüpfen das Nest mit ihrer Henne. Bereits nach 19 Tagen sie die jungen Flügge. Nach der Geburt werden sie ca. sieben Wochen von Henne und Hahn geführt.

Hobby Wachtelstall hier ansehen:






Bejagung der Wachtel


Zu Bestandsabnahmen kam es nach 1960 infolge der Lebensraumzerstörung durch eine intensivierte Landwirtschaft mit Düngemittel- und Pestizideinsatz und gleichzeitig hohem Jagddruck. Dabei kam es lokal in Deutschland, Österreich, Luxemburg, Liechtenstein und auch Russland zum Erlöschen von Populationen. Seit den 1990er Jahren gibt es vielfach wieder Bestandszunahmen, bei denen die Extensivierung der Landwirtschaft und Flächenstilllegungsprogramme sicherlich eine große Rolle spielen. Die Wachtel ist bei uns zwar im Jagdgesetz aufgenommen, jedoch hat diese ganz jährige Schonzeit.


Jagdliche Fragen zur Wachtel


Welchen Lebensraum bewohnen die Wachteln?

Der Lebensraum ist die Feld- und Wiesenflur mit wenig Bäumen und Büschen, aber mit guter Deckung wie Getreidefeldern.

Wie groß ist eine Wachtel?

Wachtel
Wachtel

Das Gewicht der Wachtel liegt bei ca. 100 Gramm. Sie sind etwas Starengroß.

Welchen Wildhuhn gleicht der Körperbau der Wachteln?

Sie gleicht dem des Rebhuhn. Jedoch ist die Wachtel kleiner.

Was ist die Nahrung einer Wachtel?

Die Nahrung gleicht der eines Rebhuhn. Meist Insekten, Würmer, Blüten und Knospen sowie auch Sämereien.

Ist die Wachtel ein Standvogel?

Nein, die Wachtel ist unter den jagdbaren Hühnervögeln der einzige Vogel der ein Zugvogel ist.

Wann kommt die Wachtel aus dem Winterquartier zurück?

Sie trifft bei uns im April wieder ein.

Wann zieht die Wachtel bei uns weg?

Im Oktober zieht sie Richtung Nordafrika.

Wie leben die Wachteln zusammen?

Bis zu Brutperiode leben Hahn und Henne paarweise zusammen. Danach verlässt der Hahn die Henne, die dann ihre Küken alleine führt.

Wie ist die Fortpflanzung der Wachteln?

Die Wachtelhenne legt 7 – 15 Eier in einem Gelege (Nest) und brütet sie 18 Tage aus. Nach Sechs Wochen sind die Jungen selbstständig.


Buchtipp zur Wachtel


Buchtipp Zucht und Wachtelhaltung
Buchtipp Wachtelhaltung

Wachteln – eine echte Alternative!

Interessante Alternative für Landwirte und Kleinunternehmer
Einzigartige Informationsquelle für Einsteiger und Umsteiger
So sichern Sie sich Nebenerträge. Die Zucht von Wachteln kann eine Alternative, noch besser aber eine Ergänzung zur sonst üblichen Haltung von Hühnern, Enten oder Gänsen sein. In diesem Buch erfahren Sie alles über:

Zucht und Vermehrung, Tiergerechte Haltung, Optimale Fütterung, Tiergesundheit, Schlachtung und Vermarktung, Betriebswirtschaftliche Aspekte

Zusätzlich wird noch der rechtliche Rahmen zur Erzeugung einer guten Produktqualität von Eiern und Wachtel erläutert, Bezugsquellen werden genannt und es wird auf weiterführende Literatur eingegangen.

Buchtipp Wachtelzucht


Bildquellen: zwei Wachteln – Amanleian  / pixelio.de, Wachteleier – Timo Klostermeier  / pixelio.de, Wachtel – Denise  / pixelio.de,