Rebhuhn Steckbrief

Rebhuhn
Rebhuhn

Das Rebhuhn gilt zwar als Standvogel, ist aber bei uns gegenüber früheren Zeiten selten geworden. Es zählt zu den sogenannten Hühnervögeln bzw. Feldhühnern. Durch verschiedene Artenschutzprojekte die auch durch die Jäger aktiv mitgestaltet und praktiziert werden, konnte bis heute eine steigende Population gezählt werden. Das Männchen und das Weibchen sehen in ihrem Farbgefieder ungefähr gleich aus, wobei das Männchen etwas kleiner im Körperbau ist.

Zu dem größten Feind gehört wohl der Mensch, der den Lebensraum stark verändert hat. Aber auch Fuchs, Wildschwein, Greifvögel, Dachs, Krähen und Eulen gehören zu den Feinden des Rebhuhn. Die Brutzeit liegt bei ca. 24 Tagen.

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Rebhuhn – Zoologische Einteilung


Wissenschaftlicher
Name
Perdix perdix
Ordnung Hühnervögel
Familie Fasanenartige
Gattung Rebhühner (Perdix)
Art Rebhuhn

Rebhuhn Steckbrief


Lebensalter bis 10 Jahre in freier Wildbahn
Lebensraum Kulturlandschaft, Heidelandschaften, Steppen
Lebensweise Meist in Jahresehen / Monogam
Gewicht ca. 450g
Körperlänge ca. 31cm
Spannweite 48-50cm
Nahrung Weichtiere, Getreide, Beeren, Sämereien, Pflanzentriebe, , Insekten, Würmer, Schnecken
Mauser Juni – Juli
Paarungszeit / Brutzeit Mai – Juni / 24 Tage
Geburt 1x Brut / 8 – 20 Eier
Merkmale Nestflüchter, Bodenbrüter, macht ein Nachgelege wenn des erste Zerstört wurde, Kurzstreckenflieger, selten geworden





Aussehen des Rebhuhn


Rebhühner
Rebhühner

Das Rebhuhn und der Rebhahn (Niederwild – Feldhühner) sind ungefähr gleich groß und auch gleich im Gefieder gefärbt. Die Flügeldeckfedern der Henne weisen eine Querbänderung auf, diese fehlen dem Rebhahn und ist als deutlichstes Unterscheidungs-Merkmal zu sehen. Außerdem kann man bei dem Rebhahn in manchen Situationen auch seine rot leuchtenden Rosen erkennen. Der Rebhuhn – Nachwuchs hat gelbe Ständer und einen schwarzen Schnabel. Die Erwachsenen Tiere des Rebhuhn haben gegenüber den Jungtieren graue Ständer und einen grauen Schnabel.

  • das Rebhuhn ist etwa taubengroß
  • Kurzstreckenflieger und Laufvogel
  • Es hat kurze, breite Schwingen und einen kurzen Schwanz.
  • Hahn und Henne sind ähnlich gefärbt: Rücken und Flügeldecken sind graubraun, Kopf und Hals sind rostrot, der Bauch weist oft einen dunkelbraunen Fleck auf
  • Größe: 26-32 cm, Gewicht: 300 bis 450 Gramm

Lebensraum & Lebensweise


 

Rebhuhn am Maisacker
Rebhuhn am Maisacker

Das Rebhuhn zählt zu den Feldhühnern und weist auch deren typischen Eigenschaften auf. Das Verbreitungsgebiet des Rebhuhn ist in ganz Europa und im asiatischen Teil Russland. In Skandinavien sind nur noch die südländischen Teile besiedelt. Der Hahn und die Henne leben paarweise in einer Jahresehe zusammen. In der Winterzeit bis hin zu Balz leben diese meist in den Familienverbänden in „Ketten“ zusammen. Der Hahn wacht über die Gruppe und warnt bei Gefahr. Rebhühner bewegen sich eigentlich nur am Boden, und fliegen nur selten  – bei Gefahr kurze Strecken. Gerade die Intensivierung der Landwirtschaft hat den Lebensraum des Rebhuhn stark verschlechtert.

Es sind viele Hecken und Randstreifen begradigt oder entfernt worden damit diese Großmaschinen bewirtschaften können. Es fehlen so die ruhigen Brutplätze und die Deckung vor Feinden. Das Rebhuhn ist oft in den frühen Morgen Stunden und in der Abenddämmerung aktiv. Die Nacht verbringen die Rebhühner dicht zusammen gedrückt am Boden in der freien Feldflur. Rebhühner lieben es in der Sonne und im Sand zu baden. Hierbei kann man sie auch oft beobachten.

Als ursprünglicher Steppenbewohner bzw. Steppenvogel ist das Rebhuhn bei uns der typische Bewohner einer klein parzellierten Wiesen- und Feldlandschaft. Das Rebhuhn ist in seiner Lebensweise ein echtes Feldhuhn. Es bewegt sich meistens nur laufend am Boden fort. Nur in Gefahrensituationen nimmt es kurze Flugstrecken in kauf. Sollte dieses passieren kümmert sich der Rebhahn um die Kette und ruft diese schnell wieder zusammen. gerade die Intensive Landwirtschaft ohne Feldstreifen an Rändern, wenige Hecken und die Monokultur großer Agrarflächen haben die Lebensweise und das Vorkommen des Rebhuhn deutlich verschlechtert. Auch die Schädlingsbekämpfung auf Agrarflächen vernichten Insekten und Unkräuter die dringend für das Rebhuhn wichtig sind. Nicht nur Das Rebhuhn hat darunter zu leiden, auch alle anderen Feldhühner mit ähnlicher Lebensweise wie Fasan oder Wachtel brauchen diese artenreiche Vielfalt an Nahrung und Bruthabbitat.


Ernährung des Rebhuhn


Das Rebhuhn ist das Beispiel unter den Feldhühnern. Zur Ernährung gehört ein vielfältiger Speiseplan, der jedoch nur noch selten bei uns in den Jagdgebieten vorkommt. Schuld ist nicht zuletzt der Mensch. Die jungen Küken fressen in den ersten 2 Lebenswochen ausschließlich Insekten. Erst danach nehmen die jungen Rebhuhn Küken auch pflanzliche Nahrung zu sich. Die Nahrung besteht hauptsächlich auch Insekten, Würmer, Blattteile, Knospen und Blüten, Sämereien von Gräsern Wildkräuter aber auch landwirtschaftliche Kulturpflanzen.


Paarung & Fortpflanzung


Rebhuhn Gelege
Rebhuhn Gelege

Das Rebhuhn lebt monogam (meist in Jahresehen) in kleinen Familienverbänden zusammen. Die Paarungszeit die auch in der jagdlichen Sprache Balz genannt wird beginnt ab Mitte bis Ende April. Dann erfolgt die Eiablage in einem gut geschützten Nest meist mit 12 – 20 Eiern.

Die Brutzeit liegt bei ca. 24 Tagen.

In dieser Zeit wacht der Rebhahn die brütende Rebhuhn – Henne und beteiligt sich an die Führung der Kette. Rebhühner sind Nestflüchter. Das heißt nach dem Schlüpfen der Küken verlassen sie sofort das Nest und folgen der Rebhuhnkette.


Bejagung des Rebhuhn


Rebhuhn auf der Wiese
Rebhuhn auf der Wiese

Früher wurde das Rebhuhn stärker bejagt, jedoch ist dieses heute nicht mehr möglich. Es zählt zu den gefährdeten Vogelarten bei und in der heimischen Jagdwelt. Wenn es noch Gebiete gibt sollten diese Jagden nicht vor September erfolgen, da erst dann das Rebhuhn Ausgewachsen und voll flugfertig ist. Dann werden mit dem Vorsteh- oder Stöberhund kleine Flächen abgesucht und das Rebhuhn mit dem Flinte erlegt. Viele Jäger und Revierbesitzer meiden diese Jagd, da sie die Wiederansiedlung des Rebhuhn unterstüzen.

Es gibt zwar in vielen Bundesländer eine Jagdzeit für das Rebhuhn, doch es hat sich eingebürgert das Rebhühner freiwillig nicht bejagt werden sollen, damit ein gesunder Bestand wieder angesiedelt werden kann. Viele Jäger unterstützen Rebhuhn Monitoring und Projekte.

Rebhuhn im Bundesjagdgesetz

  • Jagdzeit: 1. September – 15. Dezember
  • einige Bundesländer verzichten auf die Bejagung

Rebhühner im Schnee
Rebhühner im Schnee

Gefahren für das Rebhuhn

  • Nasskaltes Wetter im Frühjahr und Sommer sowie schneereicher Winter sind lebensgefährlich. Schutz vor Nässe und Kälte bieten großblättrige Pflanzen wie Rhabarber und Huflattich.
  • das Gefieder durchnässt bei Dauerregen, die Rebhühner sterben dann an Unterkühlung. Bei kurzen Regenschauern nimmt die Henne die Küken unter ihre Flügel.
  • Feinde: heimische Beutegreifer (u.a. Fuchs, Dachs, Marder, Greifvögel), aber auch streunende Hunde, Katzen und evtl. Marderhund und Waschbär.
  • Gelege sind gefährdet durch Krähen, Fuchs, Marderhund, Waschbär, Marderartige, Igel und landwirtschaftliche Maschinen.
  • Beeinträchtigung des Nahrungsangebotes durch Pflanzenschutzmittel.
  • Der Bestand des Rebhuhns ist seit Jahren stark rückläufig. Ursachen:  veränderte Lebensräume, Zunahme der Fressfeinde, ungünstige Wetterbedingungen





Rebhuhn Kurzinfo


Das Rebhuhn ist ein 30 cm großer, rundlich wirkender Hühnervogel mit kurzen, gerundeten Flügeln. Die braun-graue Oberseite ist gelblich gestreift, Hals und Bauchseite sind grau gefärbt. Der kurze Schwanz ist rotbraun. Bei den Männchen ist der Kopf vor allem zur Brutzeit auffallend rostrot gefärbt. Der Ruf besteht aus einem durchdringenden, schnarrenden „girrhäk“, das in Erregung schnell wiederholt wird. Die tag- und dämmerungsaktiven Tiere ernähren sich überwiegend pflanzlich. Die Nahrung besteht vor allem aus Samen und Früchten von Ackerwildkräutern, Getreidekörnern, grünen Pflanzenteilen und Grasspitzen. Zur Brutzeit kann der Anteil tierischer Nahrung (vor allem Insekten) stark ansteigen.

Das Rebhuhn kommt in Nordrhein-Westfalen als Standvogel das ganze Jahr über vor. Als ursprünglicher Steppenbewohner besiedelt das Rebhuhn offene, gerne auch kleinräumig strukturierte Kulturlandschaften mit Ackerflächen, Brachen und Grünländern. Wesentliche Habitat Bestandteile sind Acker- und Wiesenränder, Feld- und Wegraine sowie unbefestigte Feldwege. Hier finden Rebhühner ihre vielfältige Nahrung sowie Magensteine zur Nahrungszerkleinerung. Die Siedlungsdichte kann bis zu 0,5 bis 1,2 Brutpaare auf 10 ha betragen. Das Nest wird am Boden in flachen Mulden angelegt. Die Eiablage beginnt ab April, Hauptlegezeit ist im Mai, ab August sind alle Jungtiere selbständig. Der Familienverband („Kette“) bleibt bis zum Winter zusammen. Nur selten vollziehen die Tiere größere Ortswechsel.


Rebhuhn – Jagdliche Fragen


1. In Welchem Verbreitungsgebiet lebt das Rebhuhn?

Das Rebhuhn lebt in ganz Europa und in dem asiatischen Teil von Russland. In den Skandinavischen Ländern findet man es nur noch in den südlichen Gebieten.

2. Wie ist die Situation des Rebhuhn in Deutschland zu sehen?

In Deutschland gilt das Rebhuhn als stark gefährdet. Hier sind auch Jäger aufgerufen daran mitzuwirken das eine Erfolgreiche Wieder-Ansiedlung erreicht wird.

3. Woran liegt der starke Rückgang des Rebhuhn und was macht es am meisten zu schaffen?

Einer der Gründe ist die hochmoderne und intensive Landwirtschaft mit ihrem großen Monokulturen ohne Hecken und Feldstreifen.

4. Welche Lebensräume bewohnt das Rebhuhn?

Rebhuhn am Acker
Rebhuhn am Acker

Als ehemaliger Steppenbewohner lebt das Rebhuhn bei uns in klein parzellierten Feld und Wiesenlandschaften. #

5. Waren die Rebhühner immer schon Tieflandbewohner?

Während in Mittel- und Noreuropa Rebhuhn – Lebensräume bis 400m über den NN besiedeln, finden wir sie im Süden und im Westen auch in höheren Lebensräumen.

6. Welche Veränderung in der Landwirtschaft machen das Rebhuhn zu schaffen?

Die Großflächigkeit der Agrarflächen und der Einsatz von Spritzmitteln.

7. Wie Unterscheidet sich die Henne von dem Rebhahn?

Sie unterscheidet sich durch die oberen Deckfedern der Schwingen. Die Henne besitzt eine helle Querbnänderung.

8. Wie sind die Schwingen (Flügel) des Rebhuhn konzipiert?

Kurz, Rundlich und Stumpf -> Kurzstreckenflieger.

9. Was ist die Nahrung des Rebhuhn?

Meist Insekten, Würmer, Sämereien, Gräser, Wildkräuter und Getreidekörner.

10. Was ist die Nahrung in den ersten 2 Lebenswoche bei dem Rebhuhn – Küken.

Es sind ausschließlich Insekten.

11. Wie unterscheiden sich Jung- und Altvögel des Rebhuhn.

Der Nachwuchs hat gelbe Ständer und einen schwarzen Schnabel. Die Erwachsenen Tiere des Rebhuhn haben gegenüber den Jungtieren graue Ständer und einen grauen Schnabel.

12. Wie leben Rebhühner im Winter zusammen?

Sie leben in Ketten zusammen.

13. Wie verhalten sich die Geschlechter zueinander?

Sie bilden Paare -> Paarhühner.

14. Wie leben Rebhühner im Sommer?

Das Rebhuhn und der Rebhahn bilden mit den Jungtieren zusammen einen Familienverband.

16. Wann trennen sich die Familien wieder?

Sie trennen sich erst zu Paarungszeit im darauffolgenden Jahr im Frühling.

17. Wie markiert der Rebhahn sein Revier?

Sie markieren das Revier durch das Rufen, was gerne von einer Erhöhung aus vorgenommen wird.

18. Wann paart sich das Rebhuhn?

Auf-Jagd-Logo

Im zeitigen Frühjahr.

19. Wo brütet das Rebhuhn vorzugsweise?

Meist in Altgrastreifen.

20. Wie viel Eier hat ein Gelege und wie lange wird es bebrütet?

Das Gelege des Rebhuhn hat ca. 8 – 20 hellbraune Eier, Die Brutzeit beträgt 24 Tage.

21. Wer kümmert sich um die Küken?

Hahn und Henne gleichermaßen.

22. Gibt es einen Faktor der die Brut beeinflusst?

Die Witterung beeinflusst die Brut und die ersten zwei Lebenswochen.

23. Wie werden Rebhühner bejagt?

In der Regel mit der Flinte und dem Vorstehhund, jedoch sollte erst genau geschaut werden ob eine Bejagung den Bestand nicht Gefährdet.


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