Steinwild Steckbrief


Steinbock
Steinbock

Steinböcke (Steinwild Capra ibex) sind sehr gesellige Tiere, die sich zu getrenntgeschlechtlichen Rudeln zusammenschließen. Das Jungtier wird 1 Jahr lang gesäugt. Steinböcke meiden Täler und halten sich bevorzugt auf kargen Steinhängen auf. Nur im Frühling, wenn sie sich auf die Suche nach frisch sprießendem Gras begeben, sind sie auch in tieferen Lagen anzutreffen. Bei uns sind sie fast nur noch in den Alpengebieten zu finden. Im Sommer bewohnt der geschickte Kletterer überwiegend die Felsregionen oberhalb der Baumgrenze, im Winter bevorzugen die Tiere jedoch tiefer gelegene Regionen, wo sie sich vorwiegend von holzigen Trieben ernähren. Im Sommer bieten ihnen die Alpenmatten in den Felsregionen frische Gräser und Kräuter.

Das Hörnerknallen des Steinwild:


Steinbock / Steinwild – Zoologische Einteilung


Wissenschaftlicher Name Capra ibex
Ordnung Wiederkäuer (Ruminantia)
Unterordnung Ziegenartige (Caprini)
Familie Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie Antilopinae
Gattung Ziegen (Capra)
Art Alpensteinbock





Steinbock / Steinwild – Steckbrief


Lebensalter 10 – 17 Jahre
Lebensraum Zwischen Wald und Eisgrenze bis 3500m Höhe, felsiges Bergland, Felsabstürze, steile Hänge
Lebensweise Rudeltiere
Gewicht Böcke 50–140 kg, Geis 25–62 kg
Körperlänge Kopf-Rumpflänge Bock 130–170 cm, Geiß 65–115 cm
Nahrung Gräser, Kräuter, Sträucher, Knospen, Laub
Paarungszeit / Tragezeit Dez. – Jan. / 150–180 Tage
Geburt im Mai / 1, seltener 2
Merkmale Der Steinbock hat erst nach 6 Jahren die Chance auf die Verpaarung

Beschreibung des Steinwild


Bergkuppel
Steinbock an Bergkuppel

Steinwild bewohnt Felslandschaften, hat einen breiten Träger, dicke Läufe und sehr große und kräftige Hörner (auch Krucken oder Schläuche), die bei den Böcken bis zu einem Meter groß werden. Auf den Hörnen befinden sich Jahresringe, diese machen es möglich, das genaue alter des jeweiligen Stückes ausmachen zu können. Böcke sind um einiges kräftiger als die Geißen. Vor Wintereinbruch frisst sich das Steinwild Fettreserven an.

Früher waren Steinböcke in fast allen europäischen Gebirgen heimisch, in den sie beinahe ausgerottet worden sind.

Heute sind sie zum Beispiel in den Alpen wieder heimisch. Geäst werden so ziemlich alle Pflanzen, Wasser dagegen braucht das Steinwild kaum, denn Flüssigkeit wird über Nahrung und auch Tau aufgenommen.


Steinwild und die Lebensweise


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Das Steinwild ist sowohl tag- als auch nachtaktiv. Sie sind exzellente Kletter- und Springkünstler, an heißen Tagen aber ruhen sie. Geißen leben mit ihren Kitzen in Geißrudeln, alte Böcke sind Einzelgänger. Im Winter können sich die Gruppen auch mischen. Feinde, vor allem für Kitze, sind Adler, aber auch herabfallende Felsbrocken und Krankheiten können zum frühzeitigem Tod führen. Gesunde Tiere werden bis zu 20 Jahre alt.

Während der Brunft stoßen die Böcke zu den Geizrudeln, wobei sich starke Böcke aus dem Weg gehen. Nach der Befruchtung tragen die Geißen 23-25 Wochen, nach Abschluss dieser Zeit wird in der Regel ein Kitz geboren. Kitze können bereits nach 2 Jahren geschlechtsreif werden. Kreuzungen mit Hausziegen sind möglich, jedoch wie bei allen anderen Kreuzungen zwischen Haus- und Wildtieren unerwünscht.

Steinböcke erreichen je nach Art eine Widerristhöhe von 70 bis 120 Zentimetern und ein Gewicht von maximal 150 Kilogramm, wobei die Geißen stets deutlich kleiner sind als die Böcke. Der Körperbau der Steinböcke erscheint gedrungen und sehr kräftig, die Beine sind mittellang, der Schwanz ist kurz.
Die Fellfarbe kann je nach Art Rot- und Kastanienbraun oder in verschiedenen Grauschattierungen erscheinen. Der Bauch ist in der Regel weiß oder beige gefärbt. Die Dichte und Länge des Fellkleides ist je nach Jahreszeit unterschiedlicher Beschaffenheit. Im Winter zeigen Steinböcke ein eher wolliges Haarkleid.

Die Böcke besitzen je nach Art unterschiedlich lange Hörner, während die Geißen sich untereinander im Aussehen nur geringfügig unterscheiden. Steinböcke meiden Täler und halten sich bevorzugt auf kargen Steinhängen auf. Nur im Frühling, wenn sie sich auf die Suche nach frisch sprießendem Gras begeben, sind sie auch in tieferen Lagen anzutreffen. Mit Ausnahme des Nubischen Steinbocks sind diese Ziegen auf eine regelmäßige Wasserversorgung angewiesen. Steinböcke sind sehr gesellige Tiere, die sich zu getrenntgeschlechtlichen Rudeln zusammenschließen.






Die Paarungszeit


Steinwild Bock
Steinwild Capra ibex

Die Paarungszeit erstreckt sich von Dezember bis Februar. Die Böcke kämpfen in dieser Zeit unter Einsatz ihrer mächtigen Hörner miteinander erbittert um die Geißen. Die Sieger nähern sich den Weibchen in schreitendem Gang, strecken den Kopf vor, klappen den Schwanz hoch und erzeugen mit herausgestreckter Zunge ein flatterndes Brunftgeräusch. Nach einer Tragzeit von maximal 180 Tagen bringt die Geiß ein Kitz, seltener Zwillinge zur Welt. Innerhalb der Herden schließen sich die Jungtiere zu kleinen Kitzrudeln zusammen. In diesen Kindergärten versuchen sie sich gemeinsam in spielerischen Kampf- und Springübungen.


Das Steinwild als Kletterkünstler


Steinwild Kletterkünstler
Steinwild Kletterkünstler

Steinböcke sind beeindruckende Kletterkünstler. Selbst in ausgesprochen unzugänglichem Gelände, wie Steilhängen, an Staumauern etc. finden die Tiere Halt und zeigen sich dabei ausgesprochen wendig. Das ist besonders beeindruckend, da ihre Körpermasse teils über 120 Kilogramm beträgt.
Die einzigartige Struktur ihrer Hufe (Schalen) ermöglicht solch halsbrecherisch scheinende Kletteraktionen. Beide Zehen sind halbparabelförmig und haben eine harte Hufwand, was zusätzlich Stabilität verleiht. Die weiche Sohle ermöglicht ein Vorankommen im steilen Terrain, da sie sich nach innen verformt und so Unebenheiten im Gelände ausgleicht. Außerdem sind die Zehen spreizbar und unabhängig voneinander beweglich, was den Halt auf extrem schmalen Oberflächen ermöglicht.


Steinböcke in Europa


Steinwild Rudel
Steinwild Rudel

In Europa sind die Steinböcke durch die Wilderei heute stark gefährdet. Auch bestimmte Seuchen sorgen in regelmäßigen Abständen für eine starke Dezimierung der Bestände. In den Alpen zeigen seit einigen Jahrzehnten intensive Wiedereinbürgerungsversuche großen Erfolg. Die Lebenserwartung der Steinböcke beträgt je nach Art zwischen fünfzehn und zwanzig Jahren. An den Hörnern lässt sich das Alter eines Steinbocks anhand der Zuwachsringe feststellen.

Das Steinwild im Bundesjagdgesetz:

Steinwild unterliegt zwar dem Jagdgesetz, ist jedoch ganzjährig geschont.


Buchtipp zum Steinwild


Buchtipp Steinwild - Steinbock
Buchtipp Steinwild – Steinbock

Steinwild: Mythos der Berge

Sie leben in den höchsten Höhen unserer Berge, inmitten steiler Felswände und schroffer Grate, dem Himmel nah. Sie sind kraftvoll und selbstbewusst und doch genügsam, wie kaum ein anderes Tier unserer Breiten. Kein Wunder, dass der Steinbock seit jeher den Menschen in seinen Bann zieht. Kein Wunder, dass sich seit jeher Sagen und Mythen um ihn rankten. Es gibt Menschen, die sich einer bestimmten Tierart auf magische Weise verwandt und verbunden fühlen. „Totemtier“, sagten die Indianer dazu. Gunther Greßmann, der Autor dieses Buches, hat solch ein Totemtier.

Es ist, wenig überraschend, der Steinbock. Seit Jahrzehnten begleitet er das Steinwild mit seiner Kamera, ist den Kletterkünstlern in ihre Berge nachgestiegen und lebt mit ihnen auf Du und Du. In diesem Buch legt er Zeugnis ab und zeigt sagenhafte Bilder von dem sagenumwobenen Tier. Bilder, wie sie noch nie zu sehen waren und wie man sie kaum mehr sehen wird. Die Bilder, die den Mythos Steinbock offenbaren. Steinbock Video

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Bildquellen: Steinbock – Marco Barnebeck  / pixelio.de, Steinwild an Bergkuppel – berggeist007  / pixelio.de, Steinwild in der Natur – Erich Keppler  / pixelio.de, Steinwild Capra ibex – Katharina Wieland Müller  / pixelio.de, Steinwild Kletterkünstler – berggeist007  / pixelio.de, Steinwild Rudel – ds  / pixelio.de





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