
Das Muffelwild oder auch Mufflon geannt , hat Schneckenförmig eingedrehte, bis 80 cm lange Hörner der Böcke (Widder), Weibchen haben, je nachdem von welcher Stammform sie kommen, keine oder kleine Hörner, die nach hinten gebogen sind. Auffällig ist der Sattelfleck und der helle Spiegel, wobei nur der Widder den Sattelfleck besitzt. Das Mufflon (Ovis musimon) gehört zu der Art der Wildschafen und ist nicht zu verwechseln mit dem Steinbock oder dem Gamswild. Sie leben in kleinen Rudeln zusammen. Die Widder bilden eigene kleine Rudel und gesellen sich zur Paarungszeit wieder zusammen. Zwillinge sind bei dem Mufflon sehr selten.
Tierstimmen des Muffelwild:
Mufflon (Ovis musimon) –
Zoologische Einteilung
Wissenschaftlicher Name | OVIS MUSIMON |
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Ordnung | PAARHUFER (ARTIODACTYLA) |
Unterordnung | ANTILOPINAE |
Familie | HORNTRÄGER (BOVIDAE) |
Unterfamlie | SCHAFE (OVIS) |
Gattung | WILDSCHAF (OVIS ORIENTALIS) |
Art | EUROPÄISCHER MUFFLON |
Muffelwild Steckbrief
Lebensalter | 8-10 JAHRE IN FREIHEIT, |
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Lebensraum | WÄLDER UND WIESEN |
Lebensweise | RUDELTIERE |
Gewicht | 25 – 40 KG (SCHAF), WIDDER: 35-55 KG |
Körperlänge | BIS 120 CM |
Nahrung | GRÄSER, KRÄUTER, FLECHTEN, KNOSPEN, EICHELN, BUCHECKERN, KASTANIEN. |
Paarungzeit / Tragezeit | BRUNFT – OKT.-NOV./ 5 MONATE |
Geburt | 1 X JAHR IM MÄRZ/APRIL, 1 JUNGES, SELTEN 2, |
Markmale | FEINDE SIND WOLF, BÄR, ROTWOLF, LUCHS UND STEINADLER FÜR DIE LÄMMER. |
Beschreibung des Muffelwild
Es gehört zu den Paarhufer und Wiederkäuer und ist ein Hornträger und gehört zur Familie der Wildschafe. Beim Männchen spricht man vom Widder, das Weibchen nennt man Schaf und die Jungen werden als Lamm bezeichnet. Die Brunftzeit beginnt im Oktober und kann bis in den Dezember gehen. Die Widder tragen dabei Rangkämpfe aus, in dem sie mit ihren Köpfen auf einander zurennen und mit den Hörnern punktgenau auf einander treffen. Die Tragzeit beträgt 5 1/2 Monate und bringen dann ab März die Jungen zur Welt. In der Regel wird ein Junges gesetzt, aber es gab auch schon Zwillings Geburten.
Im Alter von etwa einem Monat beginnen beim männlichen Jungen (“Widderlamm”) die schneckenartigen Gehörne zu wachsen. Mit dem 1. Lebensjahr weist das Widdergehörn eine Länge von ca. 20 cm auf. In den Wintermonaten wird das Gehörnwachstum wie bei allen gehörntragenden Wildarten eingestellt. Das stärkste Wachstum weist das Gehörn (“Muffelschnecke”) im 2. Lebensjahr auf. Ab dem 5. – 6. Lebensjahr geht das Längenwachstum stark zurück. Die Schnecke kann bei alten Widdern eine Länge von über 80 cm erreichen. Das Alter des Muffelwidders kann an den Jahresringen abgezählt werden. Das Weibchen (“Muffelschaf”) trägt keine Schnecke, ganz selten jedoch kleine Hornstümmel.
Lebensraum Muffel

Der Lebensraum des Muflon sind Mischwälder mit geschlossenen Waldwiesen, in weiten Teilen Deutschlands vertreten. Für die Klauenpflege des Muffels ist möglichst fester, steiniger Böden mit Felspartien nötig. Verbreitung und Stellung im zoologischen System Wahrscheinlich stammt das Muffel aus dem vorderasiatischen Raum und kam zunächst nach Sardinien und Korsika. Von dort erfolgte die Einbürgerung in weite Teile Europas. Das Mufflon gehört zu den Wildschafen. Heute lebt das Muffelwild gerne in lichten Mischwäldern (gute Sichtverhältnisse) oder in trockenen Heidelandschaften.
Die Nahrung des Mufflon
Das Muffelwild zählt zu den Wiederkäuern. Der größte Teil der Nahrung der Mufflon besteht aus Gras, auch Blätter von Bäumen und Sträuchern, Kräuter, Samen und Feldfrüchte. Das Muffelwild trinkt sehr wenig und liebt Salzlecken.
Sinnesleistung und Lautäußerung
Gutes Sehvermögen, Nase und Gehör sind ebenfalls sehr gut ausgeprägt. Bei Gefahr stößt es einen Pfeifton aus, das durch ein Aufstampfen mit den Vorderläufen unterstützt wird. Als Lock- und Kontaktlaute sind ähnliche Töne wie beim Schaf zu hören. Widder blöken, Schafe und Lämmer meckern.
Fortpflanzung und Lebensweise des Mufflon

Geschlechtsreife im ersten Lebensjahr. Paarungszeit: November / Dezember. Widder kämpfen mit den Schädeln gegeneinander, wobei es zu einem kräftigen Krachen der Hörner kommt. Nach einer Tragzeit von 21 Wochen setzt das Wildschaf Ende April 1 bis 2 Lämmer, die etwa 4 Wochen gesäugt werden. Die Lämmer des Muflon können der Mutter bereits nach wenigen Lebensstunden folgen. Das Muffelwild ist sehr standortreu, es lebt in einem Rudel, das vom ältesten Schaf, dem Leitschaf, angeführt wird. Ab dem 3. Lebensjahr allerdings schließen sich die männlichen Tiere zu Widderrudeln zusammen. Das Muffelwild kann bis zu 20 Jahre alt werden.
Das Muffelwild und sein Verhalten:

Reinblütiges Muffelwild, das sich nicht mit Hausschafen gekreuzt hat, lebt in ruhigen Waldgebieten gesellig und nur am frühen Morgen und am Abend kommt es vor, dass es sich auf geschlossenen Waldwiesen blicken lässt. Noch seltener verlässt es den Wald, um auf Ackerflächen nach Nahrung zu suchen. Tagsüber wandert diese Wildschafart durch ruhige Revierteile, ohne jedoch jemals dabei den schützenden Wald zu verlassen. Muffelwild ist äußerst standorttreu und lebt in einem Rudel, das vom ältesten weiblichen Tier, dem Leitschaf, angeführt wird. Widder schließen sich allerdings ab dem dritten Lebensjahr in Trupps zusammen. Ältere Männchen sind teilweise auch Einzelgänger.
Gefahren für das Muffelwild

Lediglich schwache Lämmer werden häufiger von Fuchs, Adler, Wildkatze oder Wildschwein gefressen. Die Muffel – Muflon brauchen festen Boden und ein trocken – warmes Klima, da es an Schalenauswachsen, Moderhinke, Leberegeln, Magen- und Darmwürmern erkranken kann.
Muffelwild im Bundesjagdgesetz
- Jagdzeit: 1. August – 30. Januar
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Rund 400.000 Stück Gamswild (Bestände rückläufig) bevölkern die Alpen und die fast ausgerotteten Steinböcke sind wieder mit 50.000 Exemplaren in 178 Populationen vertreten. Das nicht heimische Muffelwild zählt 120.000 Tiere, die auch in nord- und mitteldeutschen Revieren anzutreffen sind.
Der Klimawandel und die stärkere Naturnutzung in den Alpen durch Sportler und Urlauber sowie Interaktionen mit anderen Wild- sowie Nutztieren entwickeln einen wesentlichen Einfluss auf die bestehenden Gams- und Steinwildbestände, während die Muffelpopulation insbesondere durch die Rückkehr der Wölfe beeinträchtigt wird.
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Auf die Besonderheiten des Muffelwildes und die Schwierigkeit des korrekten Ansprechens wird ebenso eingegangen, wie auf die sinnvolle Bejagung.
Lernvideo zum Muffelwild
Bildquellen: Muffelwild Widder – Domino / pixelio.de, Muffelwild im Wald – Rudolpho Duba / pixelio.de, Muffel Rudel – Huber / pixelio.de, Mufflon Widder – Dieter Schütz / pixelio.de, Muffelwild – Dickimatz / pixelio.de,