Tauben Steckbrief

Tauben Paar
Tauben(Ringeltaube)

Die Ringeltaube ist die größte Taube in Europa. Die Nahrung besteht meist nur aus pflanzlichen Produkten, gelegentlich auch Würmer und Insekten. Sie leben meist in monogame Saisonehe. Die Brutdauer von 16 – 17 Tagen, ist recht kurz. Jungtauben besitzen noch keinen weißen Halsfleck, und können so von Alttauben unterschieden werden. Die 4 häufigsten Tauben sind:

– Ringeltaube
– Türkentaube
– Hohltaube
– Turteltaube

Die Ringeltaube gehört zu den jagdbaren Vogelarten in Deutschland. Jährlich werden bei uns bis zu 920 000 Wildtauben während der jagdlichen Wintersaison geschossen. In Europa sind es bis zu 5,5 Millionen Ringeltauben! Unsere heimische Ringeltaube zählt übrigens nicht zu den Singvogelarten. Die Ringeltaube war ursprünglich mal ein Waldvogel, der sich aber den Umgebungen angepasst hat und auch auf der Feldflur häufig anzutreffen ist.


Wildtauben – Zoologische Einteilung


Wissenschaftlicher
Name
Columba palumbus
Ordnung Taubenvögel
Familie Tauben
Gattung Feldtauben
Art Ringeltaube





Steckbrief Ringeltaube


Lebensalter bis 12 Jahre in freier Wildbahn
Lebensraum Agrarlandschaften, Feldfluren, Wälder
Lebensweise Monogam in Jahresehe
Gewicht ca. 230 – 260g
Körperlänge 38 – 43 cm
Spannweite 65 – 77cm
Nahrung Eicheln, Bucheckern, Samen, Getreide, Beeren, Wurzelknollen und kleine Weichtier und Insekten
Mauser Juni – Juli
Paarungszeit / Brutzeit April – Sep. / 16-17 Tage
Geburt 2x Brut / meist nur 2 Eier
Merkmale erste Brut ab dem 6 Lebensmonat, Jahresehe, Jungvögel ohne weißen Halsfleck

Übersicht der jagdlichen Taubenarten


Ringeltaube
Ringeltaube

Ringeltaube (Columba palumbus)

Die Ringeltaube war im 19. Jahrhundert ein typischer Waldbewohner, der im Herbst wegzog um in Frankreich und Spanien zu überwintern. In den letzten Jahrzehnten entwickelte sie sich zu einem Stadt- und Standvogel, der den Winter über bei uns bleibt. Ränder und Lichtungen von Wäldern, Kulturland mit Bauminseln, teilweise auch Parks und große Gärten, in Norddeutschland teilweise verstädternd. Im Winter in großen Flügen auch auf Ackerland etc.

Ringeltauben sind große, kräftig gebaute Tauben mit relativ langem Schwanz und recht kleinem Kopf. Mit einer Körperlänge von 38–43 cm und einer Flügelspannweite von 68–77 cm sind sie die größten Tauben Mitteleuropas. Der Geschlechtsdimorphismus ist bezüglich Größe und Gewicht schwach ausgeprägt, Männchen sind etwas größer und schwerer als Weibchen.


Türkentaube
Türkentaube

Türkentaube (Streptopelia decaocto)

Der Lebensraum bestand ursprünglich in Südasien aus Halbwüsten, Trockensavannen und Kulturland. Bei uns lebt die Tükentaube fast ausschließlich in Ortschaften oder in Siedlungsnähe.

Die rasante Ausbreitung der Türkentaube in Europa weist keinerlei Parallelen zu anderen Vogelarten auf. Im 19. Jahrhundert war sie auf dem ganzen Balkan verbreitet, 1930 brütete sie in Ungarn, 1948 in Dänemark, 1956 auf den Britischen Inseln und 1964 auf Island. Mittlerweile hat sie die spanische Atlantikküste erreicht.


Hohltaube
Hohltaube

Hohltaube (Columba oenas)

Die Hohltaube ist einer der vier Taubenarten die in Mitteleuropa vorkommen. Allein der Name der Hohltaube zeigt schon darauf, wo diese Taube ihre bevorzugten Brutplätze einnimmt. Die Hohlatube nistet als einzige Taube, die in Mitteleuropa zu den heimischen Taubenarten gehören, in hohlen Bäumen.

Das Aussehen der Hohltaube ist vorwiegend blau-grau. Die seitlichen Halspartien sind schimmernd grün, die Brust und der Hals sind leicht orange. An den Schwingen (die Flügel) sind zwei schwarze Binden. Die Färbung der beiden Hohltauben-Geschlechter ist gleich.


turteltaube
Turteltaube

Turteltaube (Streptopelia turtur)

Die Turteltaube kommt bei uns von ca. April bis September vor. Die restliche Zeit verbringt die Taube in der südlichen Sahara Gegend. Die Jungvogelaufzucht erfolgt jedoch bei uns. Die Turteltaube bevorzugt tiefere Lagen die im Sommer auch sehr warm sein dürfen. Die typischen Geräusche der Turteltaube wie das “turr-turr” nennt man ” das Turteln”. In Wälder und Feldgehölzen bereitet die Turteltaube ihren Nistplatz vor. In einem guten bzw. günstigen Habitat leben bis ca. 3 Turteltauben-Paare pro 10ha.

Rückkehrende Turteltauben schreiten nicht sofort zur Brut, sondern ziehen einzeln und als Paar über mehrere Wochen umher. Sie halten sich dann häufig auch über mehrere Tage in Regionen auf, die nicht zu ihrem Brutareal zählen. Selbst eine Balz ist kein Indiz dafür, dass das Paar an diesem Ort auch zur Brut schreiten wird.






 Lebensraum der Tauben


Jungtauben am Nest
Jungtauben im Nest

Die Ringeltaube kommt fast in ganz Europa vor. Sie bewohnen meist bewaldete Landschaften und Gebiete aller Art. In den Wintermonaten gehört die Ringeltaube zu den Teilziehern, d.h. sie verlässt die Gegend in Richtung Mittelmeer bis Nordafrika. Tauben (Columbidae) gehören zu der artenreichen Familie der Vögel und kommen mit Ausnahme der Antarktis und der Arktis auf der ganzen Welt vor.

Vor 6000 Jahren wurden Tauben zum ersten Mal im heutigen Irak als Haustiere gehalten. Sie breiteten sich daraufhin über die Römer und spätere Seefahrervölker nach West- und Mitteleuropa aus. Besonders interessant ist, dass Tauben die einzigen Tiere sind, die frei gehalten werden können und trotzdem immer zum Menschen zurück kehren um Schutz zu suchen. Ringeltauben sind Wildvögel, deren ursprünglicher Lebensraum Wälder und Felder mit kleinen Waldstücken waren. Heute findet man sie jedoch sehr häufig auch in Vorstadtgebieten oder sogar in Innenstädten, in denen sie gerne Parkanlagen zur Brut nutzen.


Ernährung der Taube


WIldtaube
Wildtaube

Die Taube kann ihren Wasserhaushalt nicht allein wie viele andere Vogelarten allein über die Nahrung decken, daher müssen die Tauben regelmäßig an Wasserstellen tränken. Die Hauptnahrung der Taube besteht aus Sämereien, Beeren, Knospen, Eicheln, Bucheckern, Brot, Larven, Regenwürmer, Schnecken. Dazu wird für die Jungvogelaufzucht im Kropf der beiden Tauben die sogenannte Kropfmilch produziert.

Die Taube kann nicht wie andere Vogelarten die aufgenommenen Körner im Schnabel Zerkleinern, sondern dies passiert im Kropf wo es zu einem weißlichen Brei verarbeitet wird und dann im Magen bzw. zum Jungvogel gelangt. Die Nahrungssuche fängt mit Sonnenaufgang am Morgen an. Gegen der Mittagszeit schwächt die Nahrungssuche etwas ab, wobei man am Nachmittag wieder ein bisschen mehr Flugverhalten bei der Taube erkennen kann. Gerne sitzen die Tauben in Erntereifen Getreidefeldern, um an flachliegende Getreideähren zu gelangen.


Lebensweise der Taube


Wildtaube auf dem Ast
Wildtaube auf dem Ast

Die Jugendmauser beginnt bereits in der sechsten bis siebten Lebenswoche und wird auch als Teilmauser bezeichnet. Hierbei wird das Kleingefieder sowie einen Teil der Handschwingen und der Armschwingen gebildet. Die Mauser der Altvögel beginnt erst im März oder April und dauert bis ca. November/ Dezember. Der Unterschied der männlichen und weiblichen Taube ist rein äußerlich z.B. bei der Ringeltaube nicht zu erkennen.

Die männlichen Tauben sind meist schwerer und Verhalten sich ehr bedrängend dem Partner gegenüber und sind ständig am gurren. Die Lebensweise der Tauben sind sozusagen Jahres Monogam, darunter versteht man das sie eine Jahresehe eingehen.


Fortpflanzung und Verhalten der Taube


balzende Tauben
balzende Tauben

Die Balz der Taube ist für viele Menschen ein bekanntes Schauspiel. Der Balzflug des Männchen sieht wie folgt aus: Das Männchen fliegt dabei von einer Hohen Stellen (20-30m) steil nach oben und Klatscht dabei mehrmals mit den Flügeln. Dann gleitet es mit waagerecht gestreckten Flügeln und gespreiztem Schwanz abwärts.

Dieser Balzflug wird häufig zwei- bis fünfmal wiederholt und erstreckt sich dann in einem großen Bogen durch das Revier und bei sehr kleinen Revieren auch darüber hinaus. Die Taube brütet mehrmals im Jahr. Dies kann zwischen 2–4 mal variieren. Die weibliche Taube legt in der Regel 2 Eier mit einer Brutdauer von ca. 16 – 18 Tagen. Das Nest wird von der männliche Taube , dem Täuber zur Verfügung gestellt. Nach dem Schlüpfen der Jungtauben bleiben die Küken einige Wochen im Nest und werden von beiden Elternteilen gefüttert.

Dies nennt man auch Nesthocker. Die Jungtauben werden mit Kropfmilch von Taube und Täuber gefüttert. Dies ist eine Flüssigkeit die im Kropf der Taube gebildet wird. Die Orientierung der Taube erfolgt über das Magnetfeld der Erde, daher finden z.B. die Brieftauben immer wieder zurück zu ihrem Heimatschlag. Durch das typische „gurren“ können sich die Tauben unterhalten. Das Sozialberhalten der Taube kann man als Gruppenbildend bezeichnen da sie oft in Schwärmen anzutreffen sind. Allein während der Paarungs- und Aufzuchtzeit sind die Allein bzw. in Paaren unterwegs. Die Taube ist im Mai-Juni des folgenden Jahres Geschlechtsreif. Mit etwas 35 Tagen sind dann die Jungvögel ebenso Flugfertig.


Tauben Bejagung


Locktauben
Locktauben

Wer kennt den Spruch nicht: „Tauben sind die Ratten der Lüfte“. Dies liegt an ihrer raschen Vermehrungsrate. Die Bejagung der Taube erfolgt jagdlich gesehen mit der Flinte an Feldrändern und anderen Einständen. Gut getarnt mit Locktauben und einem Taubenkarussell lassen sich die Tauben zu einem Platz locken an dem sie mit einem Sichern Schuss erlegt werden können. Unter der Rubrik Praxistipps findet ihr auch einen ausführlichen Bericht über die Taubenjagd. Hier werden einige Tipps zum Thema Taubenjagd vorgestellt.

Die Taube wird entweder gerupft und als „ganzer Vogel“ verwertet oder die Brüste „das schönste Fleisch der Taube“ wird entnommen und in der Küche zubereitet. Das Fleisch ähnelt an das des Haushuhn. Sehr Zart und Schmackhaft, jedoch mit nicht so großem Wasseranteil wie bei dem Hähnchen. Für die Taube sind gerade die Greifvögel die größten Feinde in der Natur. Hierzu zählen z.B. Sperber, Uhu, Habicht und Wanderfalke und auch der Marder.

Hier zu den Locktauben






Jagdliche Fragen zu den Wildtauben


1. Welche Taubenarten leben bei uns?

Die Hohltaube, die Ringeltaube, die Türkentaube, die Turteltaube.

2. Welche Art ist zugewandert?

Die Türkentaube.

3. Wie verhalten sich die Geschlechter zueinander?

Sie leben monogam in einer Jahresehe.

4. Wie markiert eine Taube ihr Revier?

Durch Rufen und flügelschlagende Balzflüge.

5. Wie viel Eier legt eine Taube in der Regel?

Zwei weißschalige Eier.

6. Wer brütet das Gelege der Taube?

Bussard mit Nahrung
Bussard mit Taube

Weibchen und Männchen abwechselnd. Meist zur Mittagszeit findet der wechsel statt.

7. Womit ernähren Wildtauben ihre Jungen?

Mit der Kropfmilch, einem quarkartiger Nahrungsbrei.

8. Welche Krankheiten kommen bei hoher Taubendichte häufig vor?

Die Taubenocken. (Viruserkrankung)

9. Welche Tauben ziehen in einem Winterquartier?

Die Turteltaube ist ein Zugvogel (Afrika), die Hohl- und Ringeltaube sind Teilzieher bzw. Strichvögel.

10. Welche Feinde haben Tauben?

Wanderfalke, Habicht, Sperberweib, Marder.

11. Wie Schwer wird eine Ringeltaube?

500g.

12. Sind die Geschlechter zu unterscheiden?

Nein, rein äußerlich sehen beide Tauben gleich aus jedoch ist meist der männliche Täuber schwerer.

13. Womit werden Tauben geschossen?

Mit Schrot oder mit dem KK = Kleinkaliber.

14.Worauf muss der Jäger bei der Jagd auf Tauben achten?

Auf gute Sichtdeckung da die Taube sehr gut sieht.

15. Wo lebt die Türkentaube?

Meist in Siedlungsnähe

16. Wann zieht die Turteltaube in das Winterquartier?

Meist im August bis September je nach Witterung.

17. Wie lang ist die Brutdauer bei einer Taube?

Die Brutdauer liegt bei ca. 16-17 Tage.

18. Wie sieht die Nahrung von Tauben aus.

Tauben sind eigentlich Pflanzenfresser, jedoch nehmen Sie auch Insekten und Würmer auf.

19. Mit Welcher Taubenart ist die Hohltaube zu verwechseln?

Mit der Ringeltaube. Die Hohltaube ist aber kleiner und trägt nie einen weiße Halsfleck.

20. Wo brütet die Hohltaube?

Die Hohltaube brütet in toten Bäumen bzw. Baumhöhlen. Manchmal kommt es auch vor das die Hohltaube in Kaninchenbauten brütet.


Buchtipp Wildtauben


Tauben & Krähenjagd
Tauben & Krähenjagd

Die Regulierung von Tauben und Krähen dient der Verhinderung von Schäden in der Landwirtschaft und der Niederwildhege. Vor allem aber ist die zunehmend beliebte Bejagung dieser Arten, die „auf jeder Feder ein Auge haben“, eine überaus reiz- und anspruchsvolle Herausforderung. Von den Plätzen über perfekte Tarnung bis hin zur Errichtung verführerischer Lockbilder verrät der bekannte Profi, wie erfolgreiche Tauben- und Krähenjagd wirklich funktioniert.

Alexander Hubertus Busch ist ein renommierter Profi der Lockjagd auf Tauben und Krähen. Seinen Ruf hat er sich durch zahlreiche Beiträge in der Fachpresse sowie stark nachgefragte Vorträge und Seminare erworben.

Bei Amazon ansehen


Bildquellen: Tauben(Ringeltaube) – Oliver Mohr  / pixelio.de, Bussard am fressen – michael berger  / pixelio.de, Ringeltaube – Peashooter  / pixelio.de, Türkentaube – felix.foto  / pixelio.de, Jungtaube im Nest – kaemte  / pixelio.de, Wildtaube – Rolf Handke  / pixelio.de, Wildtaube auf dem Ast – Frank Hollenbach  / pixelio.de, balzende Tauben – segovax  / pixelio.de,