Das Schwarzwild (Sus scrofa) kennt so mittlerweile ein einjeder Mann. Bekannt ist es auch unter dem Namen „Wildschwein“. Die Geschlechtsreife tritt bei guten Nahrungsbedingungen ab dem 1 . Lebensjahr ein. Die Paarungszeit ist im November und Dezember. Bei guter Nahrungsversorgung und gestörter Sozialordnung können Bachen allerdings das ganze Jahr über paarungsbereit sein. Normalerweise synchronisiert die Leitbache die Paarungsbereitschaft aller Bachen in der Rotte. Gerade durch die Monokultur der Landwirtschaft uns der starken Anpassungsfähigkeit der Wildschweine steigt der Bestand bei uns stetig an und sollte streng bejagt werden.Das Wildschwein zählt zu den Allesfressern. Es gibt unzählige Tricks und Tipps zum Thema Wildschweine bzw. Schwarzwildbejagung.
Schwarzwild Tiergeräusche:
Schwarzwild – Zoologische Einteilung
Wissenschaftlicher Name | Sus scrofa |
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Ordnung | Paarhufer (Artiodactyla) |
Unterordnung | Laurasiatheria |
Familie | Echte Schweine (Suidae |
Unterfamilie | weineartige (Suina) |
Gattung | Sus |
Art | Wildschwein |
Steckbrief Schwarzwild (Sus scrofa)
Lebensalter | bis 10 – 15 Jahre |
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Lebensraum | Feuchte Laub- und Laubmischwälder, gute Dickungen |
Lebensweise | in Rotte außer alte Keiler |
Gewicht | 50 – 190 kg |
Körperlänge | Körperlänge 110 – 155 cm, |
Nahrung | Gras, Kräuter, Knollen, Wurzeln, Eicheln, Früchte und Samen, Würmer, Insekten, Mäuse und Gelege von Bodenbrütern, Jungtiere, frisst auch Aas. |
Paarungszeit / Tragezeit | Rausche Nov. – Dez. / 4 Monate |
Geburt | 1 – 8 Frischlinge im März/April |
Merkmale | sehr Anpassungsfähig, bei gestörter sozialstruktur hohe Vermehrungsrate außerhalb der normalen Paarungszeit |
Beschreibung des Schwarzwild (Sus scrofa)
Die Sauen werden in der Regel von Hochsitz bejagt, meist an Kirrungen oder an Feldern, auf denen sie oft Wildschäden verursachen. Aber auch auf Treib- sowie Drückjagden wird das Wildschwein bejagt. Mehr dazu findet ihr auch unter Praxistipps und nützliche Jagdhilfen und Lockmittel unter Jägerdeals.
Das Schwarzwild ist massig gebaut, hat im Sommer kurze, silbergraue und im Winter braunrot-schwarze Borsten. Außerdem hat es ständig aufrechte Teller (Ohren) und einen und dünnen Pürzel (Wildschwein – Schwanz).
Die weiblichen Wildschweine heißen Bachen, das männliche Schwarzwild Keiler und die Jungtiere Frischlinge. Die Bachen erreichen ca. 70% der Körpermasse eines Keilers. Die Stärke der Tiere ist von Region zu Region verschieden. Die Eckzähne der Schweine sind wurzellos, das heißt sie wachsen ständig weiter. Lediglich ein drittel des Eckzahnes ist zu sehen, der Rest befindet sich im nicht sichtbaren Bereich des Kiefers. Wildschweine sehen äußerst schlecht, dafür haben sie ein gutes Gehör und einen hervorragenden Geruchssinn. Sie suhlen das ganze Jahr.
Nahrung & Lebensweise
Wildschweine fühlen sich dort wohl, wo es reichlich Nahrung und Deckung gibt. Sie sind hauptsächlich nachtaktiv und halten sich tagsüber oft in ihren Lagern (Kessel) auf. Schwarzwild ist Kulturfolger und sehr anpassungsfähig.Die Wilden Schweine sind Allesfresser. Sie fressen sowohl Eicheln Bucheckern, als auch Fallwild, Insekten und Mäuse. Bei der Suche nach Äsung wühlen die Sauen (weibliches Wildschwein) mit dem Wurf die Erde um, diesen Vorgang nennt man brechen. Dies ist ein Problem für die Landwirtschaft, da die Schweine gerne die Felder der Bauern aufsuchen und diese durch das Brechen zerstören.
Das Schwarzwild lebt in Rotten, bestehend aus Bachen, Frischlingen und Überläufern (ein jähriges Wildschwein). Die Schweine in der Rotte (Wildschwein Verband) stehen immer in einem Verwandtschaftsgrad zueinander. Überläuferkeiler verlassen nach spätestens 18 Monaten die Rotte und leben dann oft noch ein halbes Jahr in Überläuferrotten zusammen.
Die Überläuferbachen bleiben in der Rotte, die von der Leitbache angeführt wird. Der Verlust der Leitbache führt zu Chaos in der Rotte, da den Tieren die Führungskraft fehlt. Alte Keiler sind ab dem spätestens dritten Lebensjahr reine Einzelgänger.
Paarung & Fortpflanzung
Die Gedächtnis- und Lernleistung des Wildschwein ist sehr gut. Natürliche Feinde hat das Wildschwein hier nicht, jedoch wird der Bestand durch die Jagd unter Kontrolle gehalten. Aber auch Krankheiten wie die Schweinepest und der Straßenverkehr führen oft zum Tod. Die durchschnittliche Lebenserwartung in der freien Natur beträgt 10-12 Jahre.Die Paarungszeit des Schwarzwildes nennt sich Rauschzeit, diese beginnt im November und endet im Januar. Die Keiler werden in dieser Zeit vom Brunftgeruch der Bachen (weibliches Wildschwein) angelockt und treten den Rotten bei. Da der Eisprung bei den Bachen zur gleichen Zeit beginnt, kommen fast alle Frischlinge (Jungtiere Wildschwein) zu zeitgleich zur Welt. Die Tragzeit ist leicht zu merken, nämlich 3 mal 3: 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage.
Das Licht der Welt erblicken in der Regel 4 bis 8 Frischlinge, die Zahl kann jedoch stark abweichen. Die Säugezeit dauert bis zu 4 Monaten. Die Frischlinge werden von der Bache im jeden Preis verteidigt. Nach 8-10 Monaten verlieren die weiblichen Frischlinge ihre typischen Streifen und werden schon geschlechtsreif. Sollte die Leitbache geschossen werden, bricht die komplette Organisation der Fortpflanzung zusammen, die Rauschzeit und die Fortpflanzungsrate verlängern bzw. erhöhen sich. Dies nennt man „Rauschchaos“.
Die Jagd auf die Wildsau
Ganz wichtig bei der Jagd auf Wildschweine ist das Ansprechen (erkennen, um was es sich handelt), da es nicht vorkommen darf, das die führende Bachen erlegt werden. Grundsätzlich gilt die Regel, dass immer das kleinste Stück aus einer Rotte erlegt werden soll.Bei der Nachsuche ist Vorsicht geboten, da die krank geschossenen Schweine sehr aggressiv werden können. Daher sollte man bewaffnet sein und nach Möglichkeit nicht allein suchen.Ist ein Stück Schwarzwild erlegt worden, muss es auf Trichinen untersucht werden, bevor man es verzehrt oder verkauft.Eine direkte Gefahr durch Wildschweine besteht für den Menschen nicht.
Wildschwein im Bundesjagdgesetz
- Jagdzeit: 16. Juni – 30. Januar
Schwarzwild und Sinnesleistung
Wildschweine sind aufgrund ihres perfekten Geruchs- und Gehörsinns immer informiert was um sie herum geschieht. Daher sind Wildschweine meist auf der Flucht. Das bedeutet, die Wildschweine sind verschwunden, bevor wir sie überhaupt zu Gesicht bekommen haben. Wenn es nun doch geschieht, ist eine Wildschwein Begegnung meist nur von kurzer Dauer, denn bevor der Spaziergänger verarbeitet hat, was denn da über den Weg gehuscht ist, ist alles schon vorbei und die Tiere im Wald verschwunden. Dies sieht man auch oft bei der Jagd. Die Wildschweine kommen lautstark grunzend zu einer Kirrung (Fütterung). Werden die Schwarzkittel jedoch gestört, so flüchten sie im nu ohne das man laute Geräusche hört. Wildschweine besitzen ein sehr großes Repertoire an Lautäußerungen, bei Beunruhigung warnen Wildschweine durch ein weit vernehmbares Schnaufen oder Blasen. Bei Schmerzen oder Angst kreischen sie laut und anhaltend. Wütende Keiler schlagen ihre Eckzähne laut aufeinander.
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Schwarzwild
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Schwarzwild heute: Lebensweise Bejagung Verwertung Wildschäden
Schwarzwild erfolgreich und nachhaltig bejagen: der aktuelle Stand der Schwarzwild-Problematik, praxisgerecht aufbereitet. Alles, was Jäger darüber wissen müssen, umfassend und kontrovers diskutiert. Lebensweise der Wildschweine, Bejagung, Schadensbegrenzung, Wildbretverwertung.
Über den Autor und weitere Mitwirkende:
Bruno Hespeler war viele Jahre lang Berufsjäger bei der Bayerischen Staatsforstverwaltung und Revierleiter im Privatforstdienst. Seit über 30 Jahren arbeitet er als freier Journalist und Autor, ist tätig als Berater und Gutachter bei Jägern, Forstverwaltungen und Gebietskörperschaften und leitet Exkursionen zu forstlichen, wildbiologischen und kulturellen Themen mit Schwerpunkten in Friaul und Slowenien.
Das Schwarzwild
Wie keine andere Schalenwildart profitieren Wildschweine vom Klimawandel und der Entwicklung unserer Kulturlandschaften.
Unübersehbare Folgen sind extreme Vermehrungsraten und steigende Schäden in der Landwirtschaft.
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Wildschwein Lern-Video
Bildquellen: Schwarzwild – Carsten Przygoda / pixelio.de, Bach mit Frischlinge – Erich Keppler / pixelio.de, junges Schwarzwild – Jürgen Treiber / pixelio.de, Wildschwein – Richy / pixelio.de, Frischlinge – Helmut J. Salzer / pixelio.de, 2 jähriger Keiler – B.Wesseling / auf-jagd.de, Schwarzwild im Wald – JanUFotO / pixelio.de