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Fischotter Steckbrief


Fischotter am Fluss

Fischotter leben an Seen,Teichen und Flüssen und können bis zu 16kg wiegen. Die meisten Arten durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt. Das Alter ist recht hoch für diese Marderart mit bis zu 22 Jahren. Hauptbestandteile seiner Nahrung ist der Fisch, jedoch nimmt er nach Vorkommen auch größere Lebewesen wie z.B. Blässhühner, Enten, Möwen, Bisamratten.

Fischotter fressen am Tag bis zu 1 kg das ist im Verhältnis zu seinem Körpergewicht sehr viel. Er zählt zu den Landraubtieren lebt jedoch die meiste Zeit im Wasser. Manchmal lässt er sich in den Bau eines Dachs oder Fuchs nieder. Die Fischotter sind bei uns ganzjährig geschont, unterliegen jedoch dem Jagdrecht.


Fischotter Tierstimme:

https://auf-jagd.de/wp-content/uploads/2017/03/Fischotter_Lutra_lutra.mp3?_=1

 


Fischotter (Lutra lutra) – Zoologische Eintragung


Wissenschaftlicher Name Lutra lutra
Ordnung Hundeartige (Canoidea)
Unterordnung Marderverwandte (Musteloidea)
Familie Marder (Mustelidae)
Unterfamilie Otter (Lutrinae)
Gattung Altweltotter (Lutra)
Art Fischotter





Fischotter (Lutra lutra) – Steckbrief


Lebensalter bis zu 22 jahren
Lebensraum Seen, Teiche, Flüsse, Uferbereiche
Lebensweise Einzelgänger
Gewicht 6 – 16kg
Körperlänge bis 90 cm
Nahrung Fische, Krebse, Muscheln, Frösche, Würmer, Wasservögel, Bisamratten,Enten
Paarungszeit / Tragezeit Feb. – März / 58 – 62 Tage
Geburt 1Wurf / 2 – 6 Junge
Merkmale tag und nachtaktiv, Paarung an Land, Feinde sind Wolf, Luchs, Seeadler

Beschreibung des Fischotter


Fischotter Paar

Der Fischotter ist mit seinem Habitus hervorragend an das Leben im Wasser angepasst. Er hat einen langgestreckten, stromlinienförmigen Körperbau. An seinen Pfoten zwischen den fünf Zehen befinden sich Schwimmhäute. Er wird mit Schwanz, der ihm als Steuer- und Stabilisierungshilfe dient, bis zu 140 cm lang, und erreicht eine Schulterhöhe von 25-30 cm. Ein ausgewachsener Otterrüde wiegt 8-12 kg, eine Fähe (weiblicher Otter) 4-8 kg. Der Otter ist nach dem Dachs der zweitschwerste einheimische Marder. Er hat am ganzen Körper ein wasserundurchlässiges Fell. Dieses ist am Rücken mittel- bis dunkelbraun, am Bauch hellbraun und im Bereich von Kehle und Kinn weißgrau.

Die Oberfläche der Haare ist rau, so dass diese sich ineinander verzahnen. Zwischen den Haaren bilden sich Luftkammern, die verhindern, dass Wasser an die Haut gelangt und so den Körper gleichzeitig vor Kälte schützen. Der Fischotter hat ca. 50.000 Haare/cm² und damit das dichteste Fell unserer heimischen Säugetiere (Biber 23.000/cm², Mensch 120/cm²). Er hat einen flachen, breiten Kopf mit kleinen Augen und Ohren und eine stumpfe Schnauze. Die Anordnung von Augen, Ohren und Nase verlaufen in einer Linie. So muss der Otter seinen Kopf nur wenig aus dem Wasser heben, um alle drei Sinnesorgane einsetzten zu können. Der Otter kann Nase und Ohren beim Tauchen schließen und so das Eindringen von Wasser verhindern. Seine Tauchgänge dauern i.d.R. 1 bis 2, maximal 7 Minuten. Besonders auffällig sind seine bis zu 6 cm langen, kräftigen Barthaare, Vibrissen genannt, die ihm zur Orientierung und zum Aufspüren der Beute im Wasser dienen.


Lebensraum der Fischotter


Fischotter äugt

Der Fischotter lebt in allen von Wasser geprägten Lebensräumen, weshalb er häufig als Wassermarder bezeichnet wird. Er besiedelt Bäche, Flüsse, Seen, Sümpfe und Teiche, ja sogar Küstengewässer. Gute Lebensbedingungen findet der Otter in natürlichen oder naturnahen Gewässern mit abwechslungsreicher Ufer- und Gewässerstruktur, mit Sand- und Kiesbänken, Röhrichtzonen sowie breiten und mit Gehölzen bewachsenen Uferrandstreifen. Als uferbewohnendes Säugetier benötigt er an Flussufern Flachwasserzonen und Verstecke, wie beispielsweise überhängende Wurzeln.

Auf der Suche nach Nahrung wandert er ständig in seinem Revier umher und muss hier überall störungsfreie Rückzugsmöglichkeiten finden. Fischotter haben bis auf die Zeit der Jungenaufzucht keinen richtigen Otterbau. Als Verstecke dienen meist Baue anderer Tiere, Gebüsche, Wurzeln alter Bäume oder Uferunterspülungen. Tagsüber versteckt er sich in Bauen am Ufer oder in Baumhöhlen. Ausgeschwemmte Löcher am Ufer richtet er sich zu Bauen ein. Gelegentlich nimmt der Otter auch Fuchs- und Dachsbaue in Ufernähe in Besitz.






Lebensweise der Otter


Fischotter sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie können bei ihren Wanderungen in einer Nacht bis zu 20 km und mehr zurücklegen und beanspruchen entsprechend große Reviere. 40 km Flusslauf für einen Rüden und 20 km für ein Fähe sind keine Seltenheit. Der Fischotter ist ein Stöberjäger, das heißt, er sucht aktiv nach seiner Beute. Er ist ein Nahrungsopportunist. Der Beutefang richtet sich nach dem Angebot, das je nach Jahreszeit große Unterschiede aufweisen kann. Wie alle Marder ernähren sich auch Fischotter recht vielseitig. Er mag Fisch, vorzugsweise bis zu 10 cm Länge, Amphibien, Muscheln, Ratten, Mäuse, Käfer, Regenwürmer, Krebse und Wasservögel. Der Fischotter benötigt pro Tag ca. 1Kg Nahrung.

Fischotter Fuß

Die meiste Zeit des Jahres leben die Rüden wie auch die Fähen einzeln in einem markierten Revier. Auch in der Paarungszeit bleiben sie nur kurz zusammen. Sie haben keine feste Ranzzeit und so werden unabhängig von der Jahreszeit die Junge geboren. Ihre ein bis fünf Jungen bringen die Weibchen nach einer Tragzeit von etwa 60 Tagen an Plätzen zur Welt, die sicher vor Hochwasser sind. Geschlechtsreif werden Fischotter mit eineinhalb bis zwei Jahren.

 

Die Jungen wiegen bei der Geburt etwa 100 g. Zunächst blind, öffnen sie nach 3-4 Wochen die Augen. Sie werden bis zur sechsten Woche gesäugt und verlassen nach 8-10 Wochen zum ersten Mal mit ihrer Mutter den Bau. Die Fähe duldet während der Jungenaufzucht weder das Männchen noch andere Otter in der Nähe ihres Baus. Die Jungen bleiben etwa 1 Jahr bei der Mutter, bis sie sich ein eigenes Revier suchen. Nach 2-3 Jahren erreichen die Rüden ihre Geschlechtsreife, die Fähen nach ca. 2 Jahren. Die Lebenserwartung eines Fischotters beträgt 8-20 Jahre.

 (Quelle: wasser-otter-mensch.de)

Gefahren für Fischotter


Fischotter Warnung

Der Fischotter (Lutra lutra)hat in Deutschland keine natürlichen Feinde. In früheren Zeiten wurde er intensiv bejagt. Heute stehen Fischotter in Deutschland zwar unter Schutz, es haben aber nur wenige hundert Fischotter überlebt und diese finden kaum noch geeignete Lebensräume vor: Flussbegradigungen und Wasserverunreinigungen schränken vor allem die Nahrungsgrundlagen ein, ertrinken in Fischnetzen und Verkehr sind weitere Todesursachen.

Der Fischotter im Bundesjagdrecht


Buchtipp zum Fischotter


Buchtipp Fischotter

Wir möchte es jedem ans Herz legen, der sich für Natur und bedrohte Tier- und Pflanzenarten interessiert: es enthält in 3 Kapiteln Informationen a) zur Biologie und Ökologie des Otters, b) Hinweise zu seiner Gefährdung und deren Ursachen, sowie schließlich c) Anmerkungen zum Otterschutz und zu Hilfen im nationalen wie auch europäischen Rahmen. Wichtig sind Reuthers Hinweise auf die Biogeographie: die Zergliederung unserer Landschaft ist das Hauptübel für Arten wie den Otter, weil eine streunende, oft 5-15 km Reviergröße umfassende Lebensweise damit unmöglich gemacht wird. Außerdem benötigt eine Population eine Mindestgröße von geschätzt 200 Exemplaren zu ihrem dauerhaften Überleben, d.h. mindestens 2000 km zusammenhängende Gewässerläufe im Falle des Otters!

Das Hauptprojekt der „Aktion Fischotterschutz“ ist entsprechend eine Revitalisierung des über 450 km langen Gewässergebietes der Ise, um die derzeit abgerissene Verbindung zwischen den Ottervorkommen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wiederherzustellen. Eine Wiedervernetzung von Lebensräumen und Otterpopulationen kann am wirkungsvollsten deren Arterhaltung sichern helfen.



Video Steckbrief Fischotter



Bildquellen: Fischotter am Fluss – Rudolpho Duba  / pixelio.de, Fischotter Paar – Linda Dahrmann  / pixelio.de, Fischotter äugt – Huskyherz  / pixelio.de, Fischotter Fuß – Dieter Schütz  / pixelio.de, Fischotter Warnung – Jerzy  / pixelio.de





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