Fasan Steckbrief


balzender Fasan
balzender Fasan

Der Fasan bevorzugt als Lebensraum offene Agrar-Landschaften, weite Feldflure mit Unterholz und Knicks mit Gräben und dazu gehörendem Schilf bewuchs. Die Balz des Fasan beginnt im März. Der  aus Asien stammende Fasan (Phasianus colchicus) wurde schon von den Römern in Mitteleuropa eingeführt und im 17. Jh. speziell für die Jagd gezüchtet (Fasanerie). Die am weitesten in Deutschland verbreitetste Unterart ist der Mongolische Ringfasan. Meistens sind die Tiere eine Kreuzung verschiedener Unterarten.

Tierstimme des Fasan:


Fasan – Zoologische Einteilung


Wissenschaftlicher Name Phasianus colchicus
Ordnung Hühnervögel
Familie Fasanenartige
Gattung Edelfasanen
Art Fasan





Steckbrief Fasan


Lebensalter bis 10 Jahre in freier Wildbahn
Lebensraum Agrarlandschaften, Feldfluren mit Gehölze,Hecken und Deckung
Lebensweise Polygam
Gewicht weiblich 0,9 – 1,4kg, männlich 1,1 – 1,9kg
Körperlänge 70 – 90cm incl. Stoß
Spannweite 70 – 90 cm
Nahrung Insekten,Keimlinge,junge Blätter,Weichtiere,Sämereien,Getreide,Beeren,Eicheln
Mauser Juni – Juli
Paarungszeit / Brutzeit März-Mai / 24 Tage
Geburt 1x Brut / 8 – 12 Eier
Merkmale Kurzstreckenflieger, Männchen haben ein langen Stoß, Nestflüchter, Huhngroß, Hennen sind bräunlich

Jagdliche Fasan Rassen


Colchicus-Fasan

Phasianus colchicus colchicus

Böhmischer Jagdfasan

Dieser Fasan wird auch Böhmischer Jagdfasan genannt, Kupferfasan oder Waldfasan. Der männliche Fasan, der Hahn, ist tief kupferrot mit grün-blau schillerdem Kopf und hat keinen Halsring. Dieser Fasan lebt meist bzw. bevorzugt in gemischten Wald-Feld Reviere, Feldgehölze, Waldränder und das Unterholz von Mischwäldern. Der Fasan ist in Höhenlgen bis zu 500 Metern anzutreffen. Abends baumt er auf einen Schlafplatz auf. Diese Rasse war früher der weit verbreiteste Fasan, jedoch hat er sich mit anderen Rassen vermischt und ist nur noch seltener zu sehen.

Torquatus-Fasan

Phasianus colchicus torquatus

Ringfasan

Der Ringfasan, wie der Name schon sagt erkennt man deutlich an seinem weißen am Nacken unterbrochenen Halsring. Bekannt ist er auch unter “chinesischer Reisfasan” oder auch “Feldfasan”. Dieser Fasan ist viel heller als der Kupferfasan. Als Lebensraum bevorzugt er die offene Feldflur (Mais, Getreide) und ist sehr selten im Wald anzutreffen. Dazu kommt noch das der Ringfasan meistens nicht auf Schlafbäumen aufbaumt, was zur Folge hat das er von Raubwild schnell abgefangen werden kann.

Mongolicus-Fasan

Phasianus colchicus mongolicus

Mongolicus-Fasan Phasianus colchicus mongolicus

Der Monglische Fasan ist ebenfalls ein “Ringfasan” mit schönem Prachtkleid. Das Gefieder ist kastanienbraun mit hellbraunen Schwingen “Flügeln”. Bei uns hat sich diese Rasse nicht überall bewährt, obwohl sie in ihrer asiatischen Heimat in größeren Höhenlagen vorkommt. Die Fasan-Hähne sind schwerer als ihre weiblichen Genossen. Der reinrassige Mongolische Fasan ist an seinem hellen Auge (weiße Iris) erkennbar.

Tenebrosus-Fasan

Phasianus colchicus tenebrosus

Phasianus colchicus tenebrosus

Der Tenebrosus Fasan hat keinen Halsring und ist sehr dunkel. Das Gefieder dunkelbraun bis blauschwarz, eine dunkle Farbmutation des Böhmischen Jagdfasan, die sich genetisch Festgelegt hat und somit vererbt wird. Im grundsätzlichen Verhalten ähnelt der Tenebrosus Fasan dem Colchicus. Die Henne kennzeichnet sich durch ihre ruß-schwarze Farbe aus.

Versicolor-Fasan

Phasianus colchicus versicolor

Versicolor-Fasan Phasianus colchicus versicolor
Japanischer Buntfasan

Der Versicolor Fasan wird auch “Japanischer Buntfasan” genannt. Ebenfalls hat diese Fasanrasse keinen Halsring. Das Gefieder ist hell grünblau mit rotbraunen Schultergefieder sowie hellbraunen Schwingen. Der Lebensraum erstreckt sich meist auf Wald-Feld Reviere, jedoch weniger bei uns in Deutschland anzutreffen. Der Fasan ist ehr klimatisch empfindlicher als der colchicus und daher schwieriger zu Züchten.

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Lebensraum des Fasan


Tenebrosus-Fasan
Tenebrosus Henne

Der Ursprüngliche Lebensraum des Fasan sind die Trockengebiete von der Türkei bis Japan. In Mitteleuropa wurde die Fasane wahrscheinlich schon vor 2000 Jahre ausgewildert. Heutzutage ist der Fasan als Ganzjahresvogel in offenen Fasan mit Küken Fasan mit Küken und halb offenen Lebensräumen mit Feldgehölzen und Ufervegetation in ganz Europa anzutreffen. Da der Fasan bei uns nicht heimisch ist, ist seine Einbürgerung auf seine Beliebtheit als jagdliches Wild zurückzuführen. Im Alpenraum sowie in Skandinavien ist der Fasan nicht eingebürgert. Gerade durch harte Winter und hohen Niederschlag wird die Population stark begrenzt. Der größte Feind für den Fasan ist doch wohl der Mensch selbst. Gerade durch die extensive Landwirtschaft wird dem Vogel Lebensraum und eine Artenreiche Fauna und Flora genommen. Spritzmittel und ständiges Mähen von Brutstätten lassen die Population des Fasan fallen.


Ernährung des Fasan


Ringfasan
Ringfasan

Der Fasan ernährt sich ein großteil von Sämereien, Früchten, Eicheln aber auch Pflanzeteile. Die Nahrung wird am Boden aufgenommen. Gerade Jungvögel brauchen Eiweißhaltige Nahrung, dies sind z.B. Insekten, Würmer oder Schnecken. Durch häufiges spritzen der Getreidefelder fehlen die Insekten zu Aufzuchtszeiten. Wenn man überlegt was zu früheren Zeiten in der Getreideernte alle zu finden war, dann war das ein Paradies für unsere Hühnervögel und Feldhühner. Diese Nahrung zerkleinert er mit Hilfe aufgenommener Steine (Magensteine)in seinem muskulösen Magen. Vor allem die Jungtiere fressen in den ersten Lebenswochen kleine Wirbellose wie Regenwürmer, Nackt- oder Gehäuseschnecken und Insekten.


Lebensweise des Fasan


Fasan Henne
Fasan Henne

Die Fasanen sind tagaktiv mit zwischenzeitlichen Ruhepausen am Mittag. Nachts finden wir den Fasan auf seinen Schlafbäumen. Dies ist auch als Schutz vor Raubwild zu sehen. Nicht alle Fasane “baumen” ständig auf und sind daher für die Jagd schlechter geeignet da diese leicht von Füchsen oder anderen Raubtieren erbeutet werden können. Im Winter sind die Hennen oft in kleinen Gruppen mit herrschender Rangordnung zusammen. In der Balzzeit zeigt der Fasan Hahn ein territoriales Verhalten ansonsten sind sie Einzeln oder in kleinen Gruppen in der Feldflur anzutreffen. Zu den Feinden des Fasan gehören Fuchs, Hermelin, Wildschweine (Gelege), Habicht, und Uhu. Das Höchstalter liegt bei ca 7-8 Jahren.


Fortpflanzung und Verhalten der Fasane


Fasangelege
Fasangelege – Fasan Eier

In der Zeit der Balz hört man bei dem Fasan Hahn Revierrufe, diese sollen die Henne anlocken. Mehrere Hennen (bis zu 17) bleiben dann bis zu 6 Wochen im Territorium des Fasanen Hahnes. Die Hähne mit den Hennen sind in dieser Balzender Fasan Hahn Fasan in der Balz Zeit besonders wachsam gegenüber Beutegreifern und anderen Fasan Hähnen. Kämpfe unter Hähnen sind ganz normal und zeigt ihr Territoriales Verhalten. Normal ist 1x Brut im Jahr jedoch kann ein Nachgelege erfolgen wenn die erste Brut nicht funktioniert hat, bzw durch äußere Einwirkung wie Beutegreifer oder der Mensch (Landwirtschaft)  zerstört wurde. Die Fasan Henne beginnt im April – Juni ihre Eier in flache Nestmulden mit dürren Pflanzenmaterial zu legen. Die Brutdauer liegt zwischen 22 – 25 Tage, in der Regel 24 Tage. Bereits wenige Stunden nach dem Schlüpfen der Fasanenküken folgen sie ihrer Mutter. Dies nennt man auch Nestflüchtern. Eine hohe Jugendsterblichkeit ist bedingt durch Kälte und falsches Klima. Nach 3-4 Wochen können die Jungvögel auch “Aufbäumen” Nach 70-80 Tagen verlassen die Jungtiere dann die Fasan Henne. Geschlechtsreif sind sie mit 1 Jahr. Die Jugendmauser ist meist Mitte September bis Oktober abgeschlossen.






Fasanen Bejagung


Auf-Jagd-Logo

Die Bejagung auf die Fasane erfolgt meist im Rahmen der Treibjagd. Bei dieser Art der Jagd läuft eine dichte Treiberkette mit ihren Jagdhunden auf am Ende des Feldes/Waldes stehende Schützen zu. Der Schuss auf den laufenden Fasan ist verpönt und wird unter Jägern nicht gern gesehen. Voraussetzung für eine Fasanenjagd sind gute Gebrauchshunde zum Ströbern, Vorstehen und Apportieren. Das Wildprett ist vergleichbar mit der des bekannten Hähnchen, jedoch zarter und meist nicht so Wasser- und Fetthaltig.

Der Fasan im Bundesjagdgesetz:

  • Der Fasan ist unter § 2 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) gelistet und darf gemäß Bundesjagdzeiten-Verordnung vom 16. Oktober bis 15. Januar bejagt werden.

Buchtipp zum Fasan


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Fasanenhege zeitgemäss: Ein Leitfaden für die Praxis

Fasanenrassen, Tipps zur Auswilderung, Lebensraumansprüche, Prädatorendruck

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Buchtipp-Fasan
Buchtipp-Fasan

Faszination Fasan

Einst aus dem asiatischen Raum zu uns gekommen, war er jahrzehntelang das Liebkind des Niederwildjägers: der Fasan. Von diesem farbenprächtigen Vogel könnte man Tausende Bilder zeigen.

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Jagdliche Fragen zum Fasan


1. Wo ist die Heimat der bei uns vorkommenden Fasanenrassen?

Alle Europäischen Fasane sind auf Asien zurückzuführen.

2. Wie ist die Verbreitung der Fasane in Europa?

Er ist fast überall anzutreffen, jedoch nicht in Skandinavien und in den Alpengebieten.

3. Welche Lebensräume bevorzugt der Fasan?

Ringfasan
Phasianus colchicus torquatus

Optimale Lebensräume sind kleinparzellierte Kulturlandschaften mit kurzen, weinig harten Wintern mit ausreichender Deckung bzw Unterholz und Gewässer.

4. Wie lässt sich der “alte” vom “jungen” Hahn unterscheiden?

Hähne im ersten Lebensjahr haben einen kurzen und stumpfen Sporn. Die Älteren Hähne einen längeren spitzen. Jedoch nutzt der Sporn mit den Jahren ab und kann daher auch bei alten Hähnen sehr klein sein.

5. Wie sind die Füße des Fasan gebaut?

Der erste Zeh ist nach hinten abgesetzt und alle übrigen sind nach vorne gerichtet. Alle Zehen sind von Hornplättchen überzogen, wie es bei typischen Scharrfüßen normal ist.

6. Welche Nahrung bevorzugt der erwachsene Fasan?

Vegetraische Nahrung.

7. Welche Nahrung bevorzugt der junge Fasan?

Ausschielißlich Eweißhaltige Nahrung wie z.B. Insekten.

8. Womit wird die Fasanen im Winter gefüttert?

Mit Getreide, Rosinen,Kohl in Schütten oder Automaten.

9. Wo schlafen die Fasanen?

Im Herbst und Winter auf Bäumen und im Sommer kommt es auch vor das sie in guter Felddeckung am Boden nächtigen.

10. Wie verhalten sich die Geschlechter?

Fasanen leben gesellig zusammen jedoch in der Balzzeit duldet der Hahn keine Mitstreiter.

11. Welches Geschlechterverhältnis sollte bei Fasanen angestrebt werden?

Ein Verhältnis von 1:4 bis 1:6

12. Wann findet die Balz der Fasanen statt?

Von Ende März bis Ende Mai

13. Wo und wann brütet die Fasanen Henne?

Hennen brüten ab ende April gern in Hecken, Wiesen und Kleeschlägen. In Wiesen entstehen häufig Verluste durch das ausmähen.

14. Wie viel Eier legt eine Fasanen Henne?

Fasangelege
Fasangelege

Im Durchschnitt 10 – 12 Eier pro Gelege mit einer Brutdauer von 24 Tagen.

15. Beteiligt sich der Fasanen Hahn an der Aufzucht?

Nein der Hahn ist daran nicht beteildigt.

16. Dürfen Fasanen Hennen geschossen werden?

ja, wenn sie vom Jagdleiter freigegeben sind.

17. Welcher Schuss auf den Fasan ist verpönt?

Der Schuss auf den am Boden laufenden Fasan ist verpönt.

18. Welche Feinde hat der Fasan?

Alle bei uns vorkommenden Beutegreifer sowie die extensive Landwirtschaft sind Feinde für den Fasan.


Video zum Fasan



Bildquellen: balzender Fasan – Wolf&Marg  / pixelio, Böhmischer Jagdfasan – Michael Bührke  / pixelio.de, Fasan Henne – wl.steinacker  / pixelio.de, Fasan – Kurt Bouda  / pixelio.de, Ringfasan – Domino/ pixelio.de,