Jagdtrophäen






Jagdtrophäen
Jagdtrophäen am Hut

Jagdtrophäen ein Brauchtum der Jäger

Als Jagdtrophäe werden Zier- und Sammlerobjekte bezeichnet, die von erlegten Tieren gewonnen werden können und dem Jäger als Trophäen zustehen, der das betreffende Tier erlegt hat. Sie werden entweder (meist aus Leidenschaft) nur gesammelt, als sogenannter Jagdschmuck an Hüten und Gürtelschnallen befestigt oder verkauft.

Zu typischen Jagdtrophäen gehören meist Geweihe, Hörner und Zähne von Säugetieren, zum Beispiel das Gewaff des Keilers oder die Grandeln des Rothirsches, die Krallen verschiedener Greifvögel und Vogelfedern (zum Beispiel die Spiegelfedern des Eichelhähers oder die Schwanzfedern des Fasan). Auch Felle von Mardern, Füchsen und Bären, sowie Pfoten von Füchsen und Hasen werden als Trophäen gesammelt.

Es ist üblich, dass ein Jäger nur Trophäen von selbst erlegtem Wild in Besitz nimmt. Der bekannte Spruch „Schmücke Dich nicht mit fremden Federn!“ weist darauf hin. Sich mit einer nicht selbst erjagten Trophäe zu schmücken, wird von Jägern als beschämend erachtet.

TrophäenbleicheUm wertvolle Trophäen zu erhalten, bedient man sich bei Abschüssen von Reh und Rothirscheiner Zuchtwahl. Neben der Qualität der Äsung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Tiere ist maßgeblich die Erbinformation für die Ausprägung des Geweihs verantwortlich. Um schlecht veranlagte Tiere von der Reproduktion auszuschließen, werden beim Rehwild bevorzugt solche Jährlinge erlegt, welche “Unterlauscher hoch auf haben” (Gehörn kürzer als Ohren). Andererseits werden junge Böcke mit gut ausgeprägtem Geweih geschont: Sie sollen erst zum Höhepunkt ihrer Kopftracht geerntet werden und können in der Zwischenzeit ihre Gene in die Revierpopulation einbringen.

Beim Rothirsch ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz der Abschuss von Kronenhirschen (das Ende des Geweihs weist mindestens drei Spitzen auf) erst ab dem Erntealter von zehn Jahren erlaubt. Verstöße sind in Österreich und der Schweiz Gegenstand zahlreicher Gerichtsverfahren.

Der Rehwildabschuss unterliegt zwar keiner gesetzlichen Vorgabe zur Form der Trophäe, ist in Deutschland allerdings bei Rehböcken nur bis Mitte Oktober gestattet. Im Herbst verlieren die Böcke ihr Geweih, die Neubildung dauert bis zum Mai (der Beginn einer neuen Jagdzeit ist auf den 1. Mai festgelegt). Als erstes Bundesland änderte Rheinland-Pfalz im Jahr 2013 diese Regelung dahingehend, dass hier die Jagdzeit für Rehe geschlechts- und altersneutral am 31. Januar endet.

 

Hier zur Trophäen-Bleiche!!!






Trophäen
fertige Trophäen

Tipps für die Trophäenbearbeitung

Der Brauchtum in der Jägerschaft hat eine lange Tradition. Dem erlegten Wildtier die letzte Ehre zu erweisen ist die Würde eines jeden Waidmanns. Hier wollen wir euch ein paar Produkte vorstellen die euch bei der Trophäenbehandlung helfen und euch die Arbeit erleichtern. Auch passende dazu sind Gehörnbrettchen und andere Accessoires.

Die Trophäenbehandlung gehört zum Weidwerken und ist Teil der Wertschätzung gegenüber dem erlegten Stück. Wünscht sich so mancher Jäger eine “bequeme” Lösung, so bleibt doch das Auskochen die einzig zuverlässige Methode für den Jäger. In 7 Schritten zur sauberen Trophäe mit der Jagdaktuell-Anleitung.


1. Das abgetrennte Haupt in kochendes Wasser

Im ersten Schritt sollten Sie das abgetrennte Haupt für etwa eine halbe Stunde kochen lassen. Am besten eignet sich dazu ein Abkochgerät, das ab ca. € 150,– für Reh- und Gamshäupter erhältlich ist. Alternativ können Sie eine elektrische Kochplatte verwenden, um das Wasser mit dem darin befindlichen Haupt zum Sieden zu bringen.

2. Entfernung der Decke vom Haupt

Nach ungefähr einer halben Stunde lässt sich die Decke vom Haupt und das Muskelfleisch im Kieferbereich relativ leicht vom Knochen lösen. Unter leichtem Zug lässt sich das Fleisch relativ leicht abziehen. Bei Bedarf kann mit einem scharfen Messer direkt am Knochen nachgeholfen werden.

3. Trennung von Unterkiefer und Haupt

Mit zwei Einschnitten im Kieferbereich lässt sich der Unterkiefer durch leichten, aber steten Zug lösen. Unterkiefer und Haupt sollte man nun nochmals für 5-10 Minuten ins kochende Wasser. Abspülen mit kaltem Wasser erleichtert nicht nur das Arbeiten, sondern schreckt das verbliebene Fleisch ab. Dieses lässt sich so leichter abziehen, auch Knorpel lassen sich so leichter entfernen.

4. Kappen des Hauptes

Mit einer Knochensäge sollten Sie nun das Haupt unterhalb der Lichter so kappen. Wie viel Knochen Sie im vorderen Teil erhalten wollen, bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen.

Entfernung des Hirns und des restlichen Gewebes
Nun lässt sich mit dem Messer und am besten mithilfe einer Pinzette das restliche Gewebe entfernen. Auch die feinen knöchernen Kanäle im Windfang sowie weitere Knorpel sollten ausnahmslos entfernt werden. Abschließend kann man das Haupt mit kaltem Wasser ausspülen.

5. Trocknen

Nun sollten Sie das Haupt am besten in der Sonne trocknen lassen. Das Haupt sollte deutlich nachbleichen.

6. Wasserstoffperoxid

Das Einpinseln der Trophäe mit Wasserstoffperoxid bleicht zusätzlich und sollte die restlichen verbliebenen organischen Reste lösen. Wer diesen Vorgang zweimal wiederholt sollte nun nach erneutem Abtrocknen eine perfekt behandelte Trophäe in Händen halten.