Jagd- & Jägersprüche


Das ist des Jägers Ehrenschild,
daß er beschützt und hegt sein Wild,
waidmännisch jagt, wie sich’s gehört,
den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.

Buchtipp Jagdwitze
Buchtipp Jagdwitze

Wo der Auerhahn balzt, wo der Rehbock schreckt,
Wo der Hirsch Röhren das Echo weckt –
Die Musika wahr` dir für alle Zeit,
Du deutscher Mann im grünen Kleid!


Denn wenn im Wald die Hunde lustig jagen,
das ist die schönste Melodie;
Und auch in meinen letzten Lebenstagen,
Gewiß, niemals vergess ich sie!


Wer die Natur zu schätzen weiß
Als Gottes Werk im Welterleben,
Dem gab der Schöpfer einen Preis:
Das Zeug zum deutschen Waidmannsleben!


Dass Kriegsgeschoß der Hass regiert,
die Lieb zum Wild den Stutzen führt.
Drum denk bei Deinem täglich Brot,
ob auch Dein Wild nicht leidet Not.

Behüte es vor Mensch und Tier zumal!
Verkürze ihm die Todesqual.
Sei außen rau, doch innen mild-
dann bleibet blank Dein Ehrenschild .


Alte Böcke, alte Bäume, gute Jagd und junge Träume; Mädchen schlank, mit runder Brust, alles edle Waidmannslust.


Und wenn es nicht ums Jagen wär so früh im Holz zu streifen. Zu lauschen wie der Kuckuck ruft und wie die Finken pfeifen. Zu atmen frischen Tannenduft und taugekühlte Morgenluft. Es wär genug der Lust dabei- ein Lob der edlen Jägerei!”


Diana möge es uns erlauben

zu spenden unser zweites Hoch
dem alten Gott der gold´nen Trauben,
die er zu unserm Heil erzog.
Auf, Jäger, nehmt das Glas zur Hand

und bringt ein Hoch dem Jägerstand!


Auch wenn man ist ein Jägermann/frau
Reh und Hasen schießen kann
den Fuchs aufspürt in seinem Bau
im Wald erlegt die wilde Sau,
Fasan und Rebhuhn schießt im Flug,
die zeit verrinnt Zug um Zug.

Die hält keiner von uns an
auch nicht der strammste Jägersmann
nicht mit Pulver, nicht mit Schrot,
schießt man dieses Uhrwerk tot.
Und so ist es halt gescheh´n,
denn man kann es nicht umgehn
es ist uns allen sonnenklar
unser (Name) ist nun (alter) Jahr´.

Wir wünschen dazu alles Gute
bleib´weiterhin bei frohem Mute,
laß´dir bei zukünftigen Kellerstunden
Speis´und kühlen Trunk gut munden
erleg´ bei Treibjagd und bei Pirsch
mit sicherem Schusse Has´ und Hirsch.

D´rum wünschen wir für´s Jägerleben,
dass Du mir selten schießt daneben.
Sollte es einmal doch passieren
Nur nicht gleich den Mut verlieren
auch wenn manfünfzig, sechzig ist
man ab und zu daneben schießt.

Wir wollen nun gemeinsam einen heben
und lassen unseren (name) recht hoch leben
Gesundheit, Glück werd ihm zuteil

dem Weidmann ein kräftiges Weidmannsheil!


Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus.

Wer weiter nichts kann, bleibe besser zu Haus.

Doch wer sich ergötzet an Wild und an Wald,

auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt.

Und wer noch hinaussieht zur jagdlosen Zeit,

wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit,

wenn mager die Äsung und bitter die Not

und hinter dem Wilde ein herschleicht der Tod

und wer ihm dann wehret, ist Waidmann allein,

der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein.


Nicht wo du jagst ob Gebirge, Wald oder Au,

nicht was du jagst ob Gams, Hirsch oder Sau,

nicht wer du bist Fürst, Herr oder Knecht,

nur wie du jagst, macht Waidgerecht!

Aufs Wohl des Waidwerks lasst uns trinken,

stoßt an, ihr Jäger, jung und alt.
Hell seht den Wein im Glase blinken,
der rasch das Leben rosig malt.
Auf, Jäger, nehmt das Glas zur Hand

und bringt ein Hoch dem Jägerstand!


Buchtipp Jagdliches Brauchtum
Buchtipp Jagdliches Brauchtum

Der Jägerspruch zum Jungjäger schlagen

Der Jagdherr schlägt mit dem Hirschfänger dem Jungjäger leicht auf die Schultern

  • Der erste Schlag soll dich zum Jäger weihen,

  • der zweite Schlag dir Waidgerechtigkeit verleihen,

  • der dritte Schlag sei ein Gebot:

  • was du nicht kennst, das schieß nicht tot.


Jägerspruch – Dir, in meiner Heimat

Dir, meiner Heimat, danke ich dies Lied.
Im Harzgebirg, im Thal der wilden Bode,
Im sturmgepflügten Reich des großen Wode
Liegt meiner goldnen Jugend Stromgebiet.
Bescheiden kam ich, der ich nichts entbehrte,
Zu deiner wunderwüchsigen Natur,
Du gabst mir Alles, weil ich nichts begehrte,
Und wies’st mir lächelnd deines Lebens Spur.

Du öffnetest dem Jüngling Aug’ und Ohr
Und führtest mich mit treuen Mutterhänden,
Wenn ich auf Bergen, zwischen Felsenwänden,
In Waldeseinsamkeiten mich verlor.
Im hellen Sonnenglanz, im Schattendunkel,
Am frühen Morgen und im Abendroth,
Im Nebelwogen und im Thaugefunkel
Warst du es, die mir Schätz’ auf Schätze bot.

Kostbarer war mir, als das edle Erz
Aus deinen Gruben, was du gabst in Fülle,
Es war wie Duft in zarter Knospenhülle,
Ich sog ihn ein, und trunken ward mein Herz.
Bald fühlte ich in mir des Segens Walten,
Daß Wurzel schlug der tief versenkte Keim,
Es regte sich ein Werden und Gestalten,
Und des Besitzes froh, hielt ich’s geheim.

Was war es denn, was du mir da geschenkt
Mit deiner Blumen Blühn, der Wellen Kräuseln,
Der Wipfel Rauschen und der Lüfte Säuseln?
War’s etwas, dessen man noch heute denkt?
Es war ein schüchternes, verschwiegnes Streben,
Ein glücklich Ahnen und ein halb Verstehn,
Ein freudig Nehmen und dann Wiedergeben,
Ein unwillkürlich dichterisch Geschehn.

Du zeigtest mir des Bildens Meisterschaft,
Den flücht’gen Wechsel und die feste Dauer
Und warfst mir in die Seele fromme Schauer
Vor einer unbegreiflich hohen Kraft.
Du lehrtest deine Märchen mich und Sagen,
Gabst mir die Wünschelruthe in die Hand,
Und wo ich ging und stand, hat sie geschlagen.
Ich bin dein Schuldner, du mein Harzer Land

Um deine Berge weht ein alter Sang,
Der Sturmwind selber ist sein rauher Träger,
Er saust und braust von einem wilden Jäger,
Gewaltig, grausenvoll wie Donnerklang.
Ich hab’ ein Echo davon aufgefangen,
Und nie verhallt’ es, seit ich von dir schied;
Nimm wieder, was ich nur von dir empfangen, –
Dir, meiner Heimat, widme ich dies Lied!

Berlin, den 16. September 1877.

Julius Wolff


Ein Jäger, der kein Brauchtum pflegt
das Wild nicht füttert und nicht hegt,
der nur zum schießen ist im Wald ,
nicht richtig anspricht eh’es knallt,
gewissenlos lässt Nachsuchen sein,
gibt besser ab den Jägerschein.
Wer sinnvoll Flint’ und Büchs’ benützt
das edle Stück vorm Raubzeug schützt,
dem Wilderer das Handwerk legt
und stehts nach bestem Vorbild hegt,
das Wild vorm Hungerstod bewahrt;
der lebt nach rechter Waidmannsart.


Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus.
Wer weiter nichts kann, bleibe besser zu Haus.
Doch wer sich ergötzet an Wild und an Wald,
auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt.
Und wer noch hinaussieht zur jagdlosen Zeit,
wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit,
wenn mager die Äsung und bitter die Not
und hinter dem Wilde ein herschleicht der Tod
und wer ihm dann wehret, ist Waidmann allein,
der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein


In Freud und Leid, zu jeder Stund, hält einer treu zu Dir: Dein Hund!
Wenn Dir ein Mensch ein Unrecht tut und es wird Dir zu bunt,
Beschimpfst Du ihn in Deiner Wut und nennst ihn einen Hund.
Bedenkst nicht, daß ein treues Tier nie so sein könnt wie der.
Der Name Hund ist – glaube mir – ein Schimpfwort nimmermehr.
Er dankt für jedes kleine Stück und blickt Dich an beseelt.
Er spricht zu Dir mit seinem Blick, da ihm die Sprache fehlt.
Erkenn den Wert bevor`s zu spät, sei gut zu Deinem Tier,
Denn, wenn Dein Hund einst von Dir geht, hält niemand mehr zu Dir.